Basler Grossrätin Lea Steinle wegen Baby aus Sitzung geworfen
Babys unerwünscht? Der Basler Ratspräsident Gallacchi warf Grossrätin und Neu-Mami Lea Steinle aus dem Saal – und wird nun der Diskriminierung beschuldigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Basler Grossrätin Lea Steinle musste wegen ihrem Baby den Saal verlassen.
- Nach wenigen Minuten und heftigen Diskussionen durfte die junge Mutter wieder herein.
Tumult im Grossen Rat von Basel-Stadt: Ratspräsident Remo Gallacchi (CVP) warf heute Mittwochnachmittag die Grossrätin Lea Steinle (Grüne) aus dem Parlamentssaal. Der Grund für den Verweis: Sie hatte ihr zweieinhalb Monate altes Kind mit sich dabei. Gehässige Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten.
«Unerhört» oder «das ist Diskriminierung» war nach dem Rausschmiss im Saal zu hören, wie die Zeitung «BZ Basel» schreibt. Für fünf Minuten wurde gar die laufende Debatte unterbrochen. Letztendlich liess Gallacchi die 31-jährige Mutter wieder rein. Das Ratsbüro werde die rechtliche Grundlage klären, noch gebe es keine Regelung dafür.
Lea Steinle selbst fühlt sich diskriminiert: «Ich bin vom Volk gewählt worden und dennoch ist mir das Recht verwehrt worden, im Saal abzustimmen».
Die Geschäftsordnung sei gemäss Remo Gallacchis Parteikollege Patrick Huber klar, wie dieser twitterte. So hätten nur Mitglieder des Grossen Rates, des Regierungsrates, Mitarbeitende des Parlamentsdienst und der Staatskanzlei Zutritt zum Grossratssaal. Trotz klarer Regeln: Der Fall dürfte wohl noch weiter ein Politikum in der Stadt am Rheinknie bleiben.