Basler SP-Regierungsratskandidat Atici will mehr investieren
Für den zweiten Wahlgang der Ersatzwahlen in Basel-Stadt verfügt der Basler Regierungsratskandidat Mustafa Atici (SP) über ein Budget von 100'000 Franken.
Dem Basler Regierungsratskandidaten Mustafa Atici (SP) stehen für den zweiten Wahlgang der Ersatzwahlen in Basel-Stadt vom 7. April 100'000 Franken zur Verfügung. Er sei ein leidenschaftlicher Bildungspolitiker, sagte Atici am Donnerstag vor den Medien und kündigte mehr Investitionen an.
So sollen laut Atici, der vergangenen Sonntag bei der Regierungsersatzwahl mit 24'526 Stimmen auf dem ersten Platz landete und nicht mehr fürs Regierungspräsidium kandidiert, die Angebote der Volksschulen besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder und Familien eingehen.
Die Berufsbildung will der ehemalige SP-Nationalrat aufwerten und die Wirtschaft mit gut ausgebildeten Menschen stärken. «Ich werde dafür sorgen, dass 95 Prozent der Jugendlichen ihre Ausbildungen abschliessen können».
Heute hätten nur 85 Prozent aller Baslerinnen und Basler mit 25 Jahren einen Lehr- oder Mittelabschluss, was schweizweit die tiefste Abschlussquote sei. Es sei ihm enorm wichtig, dass die Jugendlichen nach der Sek 1 Anschlüsse fänden.
Bildung als Schlüssel zum Erfolg
Am Grundprinzip der integrativen Schule will der 54-jährige Unternehmer festhalten. «Die integrative Schule als Idee und Inklusion ist sehr wichtig – Separatismus hilft nicht. Aber es funktioniert in der Praxis nicht und es braucht Verbesserungen.»
Die Förderklassen-Initiative der Lehrpersonen sei ein Hilfeschrei. Es brauche eine effektive Entlastung in Schulklassen, in denen besonders starke Integrationsleistungen zu erbringen seien, etwa mit Zweierteams.
Zu den Bestrebungen vom jetzigen Erziehungsdirektoren und Kandidaten fürs Regierungspräsidium Conradin Cramer (LDP), die Gymnasialquote zu senken, meinte Atici: «Ich will das Schulwesen nicht mit Quoten regeln.» Darüber hinaus kündigte Atici mehr Investitionen in den Schulraum an und neue Sporträume für den Spitzen- und Breitensport an.
Unterstützung im Wahlkampf
Für den Wahlkampf stehen Atici laut SP-Präsidentin Lisa Mathys 100'000 Franken zur Verfügung. Es sei viele Jahrzehnte her, dass das Bildungsdepartement in SP-Hand gewesen sei. «Die Aussicht, künftig wieder einen linken, passionierten Erziehungsdirektor zu haben, ist eine schöne», sagte Mathys.
Die Linken gehen nach der Kandidatur von Grünen-Grossrat Jérôme Thiriet im ersten Wahlgang vereint in den zweiten Wahlgang. «Wir werden alles daran setzen, dass Mustafa Atici gewählt wird», sagte Raffaela Hanauer, Co-Präsidentin der Grünen.
Und Thiriet, der beim ersten Wahlgang mit 8396 Stimmen abgeschlagen auf dem letzten Platz landete, meinte: «Neben seiner eindrücklichen politischen Qualifikation und seiner unschlagbaren Dossierkenntnis im Bildungsbereich beeindruckt er mich als Mensch.»
Basta-Grossrätin Heid Mück bezeichnete Atici als Kandidaten, der mit der Chancengerechtigkeit wirklich vorwärts machen wolle. Und SP-Vizepräsident Martin Leschhorn betonte, dass Atici die Fähigkeit habe, aktiv zuzuhören und eine Vertrauensbasis schaffen könne.