Berner «Sprayer Grosi» demonstriert auf Bundesplatz
Das Berner «Sprayer-Grosi» Louise Schneider hat am Mittwoch in Bern erneut öffentlich gegen Waffengeschäfte demonstriert. Mit Tränen in den Augen erklärte die 86-Jährige, weshalb sie einfach nicht anders kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Berner «Sprayer-Grosi» demonstriert auf dem Bundesplatz.
- Die 86-Jährige kämpft unermüdlich gegen Kriegsmaterialgeschäfte.
- Vor genau einem Jahr besprayte die Friedensaktivistin eine Bauabschrankung der Nationalbank.
Exakt vor einem Jahr erregte die 86-jährige Friedensaktivistin Louise Schneider öffentliche Aufmerksamkeit, als sie mitten in Bern eine Parole gegen Waffen auf eine Bauabschrankung sprayte. Am Mittwoch stand das «Sprayer-Grosi» von Bern erneut auf dem Bundesplatz. Diesmal ohne Spraydose, dafür mit einem selbstgemachten Plakat, auf dem Schneider sich gegen Kriegsmaterialgeschäfte der Schweiz im Ausland wandte. «Mütter, Grossmütter, Urgrossmütter schreit es laut: Brot statt Waffen für alle Kinder» war auf dem Plakat zu lesen.
Mit Tränen in den Augen
Zwei Polizeiwagen beobachteten das Geschehen vom Rande des Platzes aus. Mit Tränen in den Augen erinnerte die heute 87-jährige Pazifistin an das Leiden der Bevölkerung in Kriegsgebieten. Auch die Schweiz investiere in Kriege. Zusammen mit einer Handvoll älterer Damen warb sie für die Initiative «für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten». Die Initiative will, dass die Nationalbank, Stiftungen und Pensionskassen nicht mehr in Kriegsmaterialproduzenten investieren dürfen.
«Frieden ist pickelharte Arbeit»
Die 87-jährige hat sich zeitlebens für den Frieden und eine Welt ohne Gewalt eingesetzt. Sie ist Gründerin des Berner Ostermarschs und sorge vor einem Jahr für grosse Aufmerksamkeit, als sie eine Bauabschrankung der Nationalbank besprayte. Die Polizei hielt die rüstige Aktivistin damals an und nahm sie mit auf den Posten. Wenig später wurde sie wieder freigelassen. Sie könne nicht anders, sagt Schneider jeweils, wenn man sie auf ihr Engagement anspricht. Frieden falle schliesslich nicht vom Himmel, sondern sei pickelharte Arbeit.