Das kann teuer werden – nur nicht für Davos

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Prättigau,

Für das Sicherheitsdispositiv in Davos hat der Besuch von US-Präsident Trump kaum Auswirkungen, schweizweit muss sich die Polizei nun aber mehr koordinieren. Und: Mögliche Sachschäden durch Demos oder Krawalle sind da noch nicht berücksichtigt.

So artete der Anti-WEF-Protest am 27. Januar 2001 beim Hauptbahnhof Zürich aus.
So artete der Anti-WEF-Protest am 27. Januar 2001 beim Hauptbahnhof Zürich aus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Davos ist auch für Trump gerüstet: Es braucht keine grossen Anpassungen bei der Sicherheit.
  • Anders sieht es im Rest der Schweiz aus: Dort könnten Anti-WEF-Demos mehr Zulauf erhalten.
  • Kommt es zu Ausschreitungen, kann das sehr teuer werden, wie die Erfahrung zeigt.

Für die Sicherheitsvorkehrungen am WEF-Austragungsort hat der höchstrangige Besuch aus den USA nur einen kleinen Einfluss. «Es gibt keine grossen Anpassungen», so Walter Schlegel, Kommandant der Bündner Kantonspolizei.

Schlegel ist aber auch klar: Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass mehr Demonstrationen in der Schweiz abgehalten werden. «Wir müssen uns gesamtschweizerisch polizeilich eng zusammenschliessen und absprechen», denn da seien «noch viele Planungen notwendig».

Bern und Zürich im Fokus

Bereits in die Gänge gekommen ist man in Bern und Zürich. In beiden Städten sind Anti-WEF-Demos angekündigt – und werden nun zu Ant-Trump-Kundgebungen. Es sei durchaus denkbar, dass es durch Trumps Teilnahme am WEF zu einer grösseren Teilnehmerzahl komme, bestätigt die Kantonspolizei Bern gegenüber dem «Bund».

Sowohl in Bern wie in Zürich sind die Demos noch nicht bewilligt. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass auch ohne Bewilligung «etwas» stattfindet – insbesondere durch den Schwarzen Block, der sich wenig um solche Vorgaben schert.

Polizei und Behörden halten sich bedeckt

Wie viel mehr könnte es die Schweiz kosten, nur weil Donald Trump grad Lust hat, in Davos vorbeizuschauen? Man evaluiere laufend, heisst es auf Anfragen von Nau. Man könne im Moment noch nichts Genaues sagen – und schon gar nicht über das Sicherheitsdispositiv.

Aus der Vergangenheit weiss man aber: 2001 kam es bei WEF-Krawallen zu Sachschaden von rund 700'000 Franken, ein Jahr später kam Bern mit «nur» einer halben Million Franken Schaden davon. Und in beiden Jahren war nicht einmal ein US-Präsident in Davos.

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