Fall Fabienne W.: Vorwürfe im Schaffhauser Kantonsrat
Kontroversen um den Fall der im Dezember 2021 zusammengeschlagenen Fabienne W. halten an.
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Der Schaffhauser Kantonsrat hat am Montag eine Petition zum Fall Fabienne W. behandelt. Der Fall der Frau, die im Dezember 2021 von mehreren Männern zusammengeschlagen wurde, sorgt in Schaffhausen weiterhin für Kontroversen. Die Verabschiedung der Antwort auf die Petition an den Kantonsrat am Montag war eigentlich Formsache.
Trotzdem sorgte der Fall, über den die «Rundschau» von SRF erstmals im Frühjahr 2024 berichtet hatte, einmal mehr für lange Diskussionen. Kantonsrätinnen und Kantonsräte der SP und der Grünen warfen der Regierung mangelndes Engagement im Kampf gegen Gewalt an Frauen vor.
Regierung weist Kritik zurück
Sie unterstützten die Forderung der Petition nach mehr Massnahmen, um das Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaft in diesem Bereich zu verbessern. Die Regierung wies die Kritik weitgehend zurück und verwies auf bereits getroffene und laufende Massnahmen.
Die SVP kritisierte die Petition selbst. Es sei «skandalös, wie eine anonyme Gruppe hinter der Petition Politik und Medien in Aufruhr versetzt», sagte ihr Fraktionssprecher.
Empörung über Gewalttat
Fabienne W. wurde im Dezember 2021 in der Wohnung eines stadtbekannten Schaffhauser Anwalts von mehreren Männern tätlich angegriffen. Die Tat wurde von mehreren Kameras in der Wohnung aufgezeichnet.
Die in der «Rundschau» gezeigten Bilder lösten schweizweit Empörung aus und führten unter anderem zu einer Demonstration gegen die Schaffhauser Polizei.
Die juristische Aufarbeitung des Falls lässt weiterhin auf sich warten. Eine für den vergangenen Dezember angesetzte Gerichtsverhandlung gegen einen der Beteiligten wurde aufgrund einer Beschwerde zunächst wieder abgesetzt.