Freiburg will «Bibliothek des einundzwanzigsten Jahrhunderts»

Die Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg plant einen spektakulären und modernen Ausbau. Der renovationsbedürftige Altbau wird den heutigen Ansprüchen der Besucherinnen und Besuchern nicht mehr gerecht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Geplanter Baustart ist im September 2019, das Projekt kostet rund 79 Millionen Franken
  • Der Grosse Rat hat einem Verpflichtungskredit für das Projekt zugestimmt, das letzte Wort hat die Stimmbevölkerung.
  • Die Erweiterung bringt deutlich mehr nutzbare Fläche, einen grossen Freihandbereich, Studien- und Gruppenarbeitsplätze.

Am 6. Februar dieses Jahres gab der Grosse Rat des Kantons Freiburg grünes Licht für die Erweiterung und Sanierung der Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) und genehmigte dafür einen Verpflichtungskredit von sechzig Millionen Franken.

"Die KUB des einundzwanzigsten Jahrhunderts"

Sofern die Freiburger Bevölkerung das 79 Millionen Franken teure Bauprojekt am kommenden 10. Juni an der Urne gutheisst, kann der spektakuläre Ausbau voraussichtlich im Herbst 2019 beginnen. Trotz der komfortablen Ausgangslage mit der Zustimmung aller Parteien und deren klarem Votum im Grossen Rat für das Projekt (101 zu 4 Stimmen), ist sich Martin Good, Direktor der KUB bewusst: „Eine Abstimmung über ein so grosses Projekt ist immer eine ernstzunehmende Hürde.“

Es soll die „KUB des einundzwanzigsten Jahrhunderts“ werden, wie die Bibliothek selbst schreibt. Das Ausbau- und Renovationsprojekt ist laut Good aus verschiedenen Gründen notwendig: „Zum einen ist das alte Hauptgebäude an sich renovationsbedürftig. Dann ist aber auch die Universität seit der letzten Erweiterung in den 1970er Jahren stark gewachsen. Die KUB wird den heutigen und zukünftigen Bedürfnissen sowohl der universitären wie auch der übrigen Benutzer und Benutzerinnen nicht mehr gerecht.“

Dementsprechend schafft das neue Ausbauprojekt vor allem deutlich mehr Platz für alle Benutzerinnen und Benutzer. „Sie werden künftig von fünfmal mehr nutzbarer Fläche proftieren als bisher“, sagt Good. Konkret ist ein grosser Freihandbereich mit rund 300'000 frei zugänglichen Werken geplant. Ausserdem werden dreimal mehr Studienplätze zur Verfügung stehen, sowohl in Gruppenarbeitsräumen wie auch in zusätzlichen Lesesälen.

Mit einem frei zugänglichen Dachgarten und einem „Lese-Café“ soll die Bibliothek noch mehr zu einem Begegnungsort werden für Leute, die im Uni-, Bildungs- oder Kulturbereich tätig sind. Die traditionelle Bibliothek soll ein facettenreiches Lernzentrum werden.

Grossbaustelle bringt Einschränkungen

Der Umbau ist ein Grossprojekt. Das ganze Gebäude muss leergeräumt, fünfzig Laufkilometer Bücher müssen transportiert, Arbeitsplätze verlegt und der Betrieb für die Bauzeit umorganisiert werden. Good rechnet mit einem mehrmonatigen Umzug. Während der Bauzeit werden zusätzliche Räumlichkeiten zur Verfügung stehen dank der Umnutzung beziehungsweise Anmietung bestehen- der Räumlichkeiten sowie dank der Erstellung einer Speicherbibliothek ausserhalb der Stadt. Trotz dieser erheblichen Veränderung soll auch während der Bauarbeiten die Grundversorgung aufrechterhalten werden: „Alle Dokumente werden auch während der Arbeiten zugänglich bleiben, es kann aber sein, dass mit etwas längeren Lieferzeiten gerechnet werden muss“, sagt Martin Good.

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