Kanton Glarus schreibt auch 2024 rote Zahlen
Kanton Glarus hat das Jahr 2024 mit einem erheblichen Defizit abgeschlossen.

Die Jahresrechnung 2024 des Kantons Glarus schliesst mit einem Verlust von 9,4 Millionen Franken ab. Damit fällt das Ergebnis um 2,7 Millionen Franken schlechter aus als budgetiert. Es ist das zweite negative Gesamtergebnis in Folge. Davor schrieb der Kanton allerdings 20 Jahre lang schwarze Zahlen.
Trotz höherer Steuererträge und niedrigerem Aufwand bleibe zudem das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit mit 35,4 Millionen Franken sehr schlecht, teilte die Glarner Regierung am Mittwoch mit. Der Kanton habe erneut auf seine Reserven zurückgegriffen und sich für betriebliche Tätigkeiten sowie Investitionen verschuldet.
Die Rechnung enthält zudem eine Entnahme aus der finanzpolitischen Reserve im Umfang von 8,8 Millionen Franken. Damit wurde etwa der Ausfall der Gewinnausschüttung der SNB kompensiert.
Zukunftsaussichten bleiben düster
Zudem blieben die Nettoinvestitionen mit 33,3 Millionen Franken 22,2 Millionen unter dem Budget. Das Eigenkapital reduzierte sich dennoch um 9,9 Millionen Franken auf 349,2 Millionen Franken und das Nettovermögen sank um 34,2 Millionen auf
85,8 Millionen Franken. Seit dem Höchststand von 218,3 Millionen Franken Ende 2019 nahm das Nettovermögen somit um insgesamt 132,5 Millionen Franken ab.
Die finanzpolitischen Herausforderungen für den Kanton bleiben laut der Regierung gross. Mittelfristig erwartet sie weitere Kostensteigerungen und hält deshalb die Umsetzung des Entlastungspakets 2025+ für dringend notwendig.
«Es besteht die Gefahr, dass die aktuellen Massnahmen nicht ausreichen werden, um die Verschuldung zu stoppen und einen ausgeglichenen Finanzhaushalt zu erreichen», warnte die Exekutive. Landsgemeinde, Landrat und Regierungsrat seien gefordert, klare finanzpolitische Prioritäten zu setzen, um Steuererhöhungen oder Lastenverschiebungen auf zukünftige Generationen zu vermeiden.