Kanton schliesst sich bei E-Patientendossier Bern und Zürich an
Der Kanton Zug ist der Einführung der elektronischen Patientendossiers einen Schritt näher gekommen.
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Dass der Kanton Zug eine überregionale Lösung anstrebt, war bereits vor zwei Jahren bekannt geworden. Nun haben der Regierungsrat und die Zuger Leistungserbringer ernst gemacht. Sie setzen auf eine Zusammenarbeit mit den Kantonen Zürich und Bern, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst.
Eine eingesetzte Arbeitsgruppe sei zum Schluss gekommen, dass diese digitale Plattform der beste Weg sei, um den Datenaustausch über das elektronische Patientendossier (EPD) zu gewährleisten. Spitäler in der Schweiz müssen bis im Jahr 2020 und Pflegeheime bis 2022 per Gesetz ein EPD anbieten.
Kooperationen machen Sinn
Das EPD ermöglicht einen einfachen Zugriff auf medizinische Unterlagen wie Untersuchungsberichte, Laborergebnisse, Röntgenbilder, Impfausweise oder Medikamentenverschreibungen für Gesundheitsfachpersonen und Patientinnen und Patienten, falls diese eine entsprechende Freigabe erteilen. «Der Regierungsrat und die Zuger Leistungserbringer wollen diese Innovation rasch und effizient umsetzen», heisst es im Communiqué weiter.
Bei den Daten, die künftig mit Einwilligung der Patientinnen und Patienten im EPD verfügbar gemacht werden, handelt es sich um individuelle gesundheitsbezogene Daten. Diese müssen besonders gut geschützt werden.
Die Zuger Behörden betrachten die axsana AG als beste Lösung, um das EPD erfolgreich einführen zu können. Die axsana AG wurde 2016 vom Kanton Zürich gemeinsam mit verschiedenen Verbänden des Gesundheitswesens gegründet. Der Kanton Zug wird sich als Aktionär daran beteiligen.
Startschuss in Basel
Die Kantone Bern und Zürich begrüssen diesen Schritt der Zuger Behörden, wie sie gemeinsam mitteilten. Damit profitierten künftig zahlreiche Leistungserbringer und rund ein Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz vom Zugang zu einem einheitlichen, fortschrittlichen System.
Vergangene Woche ist in Basel der Startschuss für EPD in der Deutschschweiz gefallen: Der Stadtkanton hat sein System bereits offiziell eingeführt. Beim Nordwestschweizer System namens «myEPD» soll die Kundschaft die Zugriffsrechte online detailliert selber bestimmen.
Der Bund hatte 2017 landesweit insgesamt 30 Millionen Franken über drei Jahre für Anschubfinanzierungen bereitgestellt. Basel-Stadt beziffert seine EPD-Einführungskosten auf gegen sieben Millionen Franken. Für den Betrieb erwartet der Stadtkanton einen Bundeszustupf von zwei Millionen.