Der Kanton Zürich bietet bald speziell für Muslime Spital- und Notfallseelsorge an. Damit soll eine Angebotslücke geschlossen werden. In Zürich gehören rund sechs Prozent der Einwohner dem muslimischen Glauben an.
Interview mit der Regierungsrätin Jacqueline Fehr (SP). - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die muslimische Seelsorge in Zusammenarbeit mit dem Staat ist ein Schweizer Novum.
  • Die Seelsorge-Organisation wird von einem Imam geführt.
  • Das Projekt bekommt vom Kanton eine Anschubfinanzierung von 325'000 Franken.
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In Krisensituationen, zum Beispiel bei einem Unfall oder einer Krankheitsdiagnose kommt die Notfall- oder Spitalseelorge zum Einsatz. Der Kanton Zürich bietet neu Seelsorge extra für Muslime an. Die Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ) gründet zusammen mit dem Kanton sowie der reformierten und katholischen Kirche eine entsprechende Trägerschaft.

Regierungsrätin Jaqueline Fehr (SP) will damit gegen Diskriminierung vorbeugen und «Hinterhofgesellschaften verhindern». Ein solches Projekt sei in der Schweiz einmalig. Damit werde man den rund 100'000 Musliminnen und Muslimen die in Zürich leben gerecht, das entspricht rund sechs Prozent der Einwohner.

Der Kanton Zürich finanziert den Aufbau des Projekts. Für 2017 und 2018 sind dafür 325'000 Franken vorgesehen. 60'000 Franken bezahlt die Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich. Ab Ende 2019 soll das Projekt ganz von der muslimischen Gemeinschaft finanziert werden.

Imam Muris Begovic wird Geschäftsträger des Projekts. Im Nau-Videointerview erklärt er, warum es neben der christlichen auch eine muslimische Seelsorge braucht, und wie er mit für ihn besonders belastenden Fällen umgeht.

Interview mit Muris Begovic Imam und Geschäftsführer der Trägerschaft. - Nau
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