Linksrutsch im Aargau bei Gemeindewahlen

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Aarau,

In zehn Aargauer Gemeinden wurden die Einwohnerräte gewählt. Zugelegt hat dabei vor allem Mitte-Links, verloren die SVP. Ein Trend, der sich bald in der ganzen Schweiz zeigen wird?

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Kommunalwahlen im Aargau wird die SP zur stärksten Kraft.
  • Auch in anderen Landesteilen fanden Wahlen statt – mit uneinheitlichen Ergebnissen.
  • Der Aargau kann deshalb wohl nicht zum Massstab für die ganze Schweiz genommen werden.

Der Aargau gilt als Schweizer Durchschnittskanton, sowohl mit grösseren Agglomerationen und wie auch ländlichen Regionen. Und gemeinhin wählt der Aargau rechter als die Gesamtschweiz.

Das Klischee hat sich heute nicht bestätigt: Mit Sitzgewinnen in 9 von 10 Gemeinden darf die SP jubeln, auf der ganzen Strecke verloren hat dagegen die SVP. Auch die Grünen konnten punkten, so zum Beispiel bei der Wahl zum Stadtammann von Brugg, wo Barbara Horlacher der FDP den städtischen Chefposten abjagte.

Wie im Aargau, so in der ganzen Schweiz?

Schwingt nach dem Rechtsrutsch in den nationalen Wahlen 2015 nun das Pendel wieder nach links – und der Aargau spielt hier Vorreiter? In anderen Landesteilen zeigt sich ein uneinheitliches Bild. So haben unter anderem auch die bereits abgeschriebenen Grünliberalen ihre Sitze halten oder gar dazugewinnen können.

In der Stadt St. Gallen ziehen die Grünliberalen mit Sonja Lüthi in die Stadtregierung ein, auf Kosten der CVP. Im Gemeinderat von Reinach BL gewinnt dafür die BDP einen Sitz, der bisher der SP gehörte.

Fazit: Politiker, strengt euch an!

Eine Trend-Prognose auf nationaler Ebene lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch keine machen. Es zeigt sich aber, dass sich niemand auf den Lorbeeren ausruhen kann. Einmal gewonnene Mehrheiten sind leicht verloren, und bei starken Persönlichkeiten spielt die Parteizugehörigkeit eine untergeordnete Rolle.

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