«Mit dem Stadttunnel wird das Ortszentrum massgeblich entlastet»
Jean Luc Mösch vom Komitee «Umfahrungen Unterägeri & Zug» spricht sich im Interview für das Projekt Stadttunnel Zug aus, worüber am 3. März abgestimmt wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 3. März wird im Kanton Zug über die Umfahrungen Unterägeri und Zug abgestimmt.
- Durch die Umfahrung Zug soll das Stadtzentrum entlastet werden.
- Jean Luc Mösch (Umfahrungen Unterägeri & Zug) spricht sich für das Projekt aus.
Der Kanton Zug stimmt am 3. März nebst der Umfahrung Unterägeri ebenfalls über die Umfahrung Zug ab. Das Projekt sieht einen Tunnelbau vor, welcher das Stadtzentrum entlasten soll.
Die anfallenden Kosten in Höhe von rund 750 Millionen Franken könnte der Kanton aus seinem Eigenkapital beziehen. Somit muss er sich auch nicht dafür verschulden. Jean Luc Mösch (Umfahrungen Unterägeri & Zug) spricht sich für das Projekt aus. Im Interview spricht er über ein attraktiveres und lebenswerteres Stadtzentrum, welches sich durch das Projekt ergeben soll.
Nau.ch: Weshalb braucht es in Zug einen Stadttunnel?
Jean Luc Mösch: Mit dem Stadttunnel wird das Ortszentrum massgeblich entlastet und es entsteht ein attraktiveres und lebenswerteres Stadtzentrum für die Bevölkerung und das Gewerbe.
Nau.ch: Der Bau des Stadttunnels soll sich über sieben Jahre erstrecken. Welche Auswirkung hat der Tunnelbau während dieser Zeit auf die Bevölkerung der Stadt und Umgebung?
Mösch: Wo Neues entsteht, gibt es immer auch Beeinträchtigungen, sei es im Hoch- oder Tiefbau. Für die Betroffenen kann manches als störend empfunden werden. Es ist die Aufgabe der Bauherrschaft, bei jedem Projekt die Sorgen und Bedenken aufzunehmen, ernst zu nehmen und bei der Umsetzung nach Möglichkeit zu berücksichtigen.
Nau.ch: Wurden alternative Massnahmen geprüft? Falls ja, welche?
Mösch: Bereits mehrere Generationen haben versucht, die Möglichkeiten einer Zentrumsentlastung planerisch umzusetzen. Am Ende bleiben aber immer nur die Möglichkeiten, die baurechtlich und trassierungstechnisch machbar sind. Diese Lösung liegt nun vor.
Nau.ch: Der geplante Tunnel wird von Kritikern als der vermutlich «teuerste Strassentunnel von Europa» bezeichnet. Sie fordern deshalb, das Geld für andere Projekte wie den Bau von preisgünstigen Wohnungen einzusetzen. Wie ordnen Sie dies ein?
«Der öffentliche Verkehr im Kanton Zug ist sehr gut aufgestellt»
Mösch: Solche Forderungen gibt es zu vielen Ausgaben bei Bund oder den Kantonen. Alle Bereiche sind jedoch wichtig und notwendig und es ist weder zielführend noch sinnvoll diese Themen gegeneinander auszuspielen.
Nau.ch: Planen Sie Massnahmen, um die Bevölkerung dazu zu animieren, vermehrt auf den ÖV zu setzen, um für weniger Verkehr in Zug zu sorgen?
Mösch: Der öffentliche Verkehr im Kanton Zug ist sehr gut aufgestellt und wird von den Gemeinden und dem Kanton seit Jahren gefördert. Eine Steigerung der Nutzung liegt stark in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen.
Nau.ch: Nebst dem Stadttunnel Zug wird im Kanton auch über die Umfahrung Unterägeri abgestimmt. Stimmen Sie dem Anliegen zu?
Mösch: Ja. Auch hier gilt es das Zentrum von Unterägeri massgeblich zu entlasten.
Zur Person: Jean Luc Mösch (58) ist Kantonsrat für die Mitte Zug und Vorstandsmitglied im Gewerbeverband Kanton Zug – Ressort Politik. Der Lichtplaner und Geschäftsführer wohnt in Cham.