Nach Krebsdiagnose: Politiker erweisen Alexander Tschäppät höchsten Respekt

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Bern,

Der frühere Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät ist an Krebs erkrankt. Dennoch will der SP-Nationalrat an der Frühlingssession teilnehmen – seine Weggefährten ziehen den Hut.

Alexander Tschäppät hat sich fast komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Alexander Tschäppät hat sich fast komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. - Keystone

Es ist eine Geschichte, die national für grosse Bestürzung sorgt: Der ehemalige Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät ist an Krebs erkrankt (Nau berichtete). Darüber reden will der 65-Jährige nicht: «Ich will aus meinem Schicksal keine grosse Sache machen und lieber über das Leben statt über meine Erkrankung sprechen.»

An der heute Montag beginnenden Frühlingssession der eidgenössischen Räte will der Sozialdemokrat trotz Krebsleiden teilnehmen – und dafür erweisen ihm seine Weggefährten den höchsten Respekt. «Alex Tschäppät ist sehr kämpferisch, und das hilft gegen den Krebs», sagt SP-Fraktionschef Roger Nordmann (VD). «Es freut mich, dass er in die Session kommt, und ich wünsche ihm viel Kraft.»

Auch der Berner SP-Ständerat Hans Stöckli zieht vor seinem langjährigen Kollegen den Hut: «Ich zolle ihm meinen höchsten Respekt für die offene und kämpferische Art, wie er mit dieser schwierigen Lebenssituation umgeht.» Dass Tschäppät aber auch jetzt an der Session teilnehmen will, zeigt für Stöckli: «Er misst der Politik einen wichtigen Stellenwert bei und bestätigt damit sein Lebenswerk. Er ist und bleibt eben ein Animal politique.»

In anderen politischen Lagern sieht die Situation nicht anders aus. «Er stellt nicht seine Krankheit in den Fokus, sondern sein Leben. Und die Politik ist sein Leben», erklärt Berner SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler gegenüber dem «Blick». «Er macht das, was er gerne macht – und das tut ihm sicher gut.»

Ob Tschäppät wirklich zur diesjährigen Frühlingssession erscheinen wird, werden die nächsten Stunden zeigen. Seine Weggefährten würden sich zumindest über seine Anwesenheit freuen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Berns ehemaliger Stadtpräsident Alexander Tschäppät leidet an Krebs.
  • Dennoch will er an der heute Montag beginnenden Frühlingssession teilnehmen.
  • Seine Kollegen zollen ihm dafür den höchsten Respekt.

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