Oberste Lehrerin sieht Bildungsqualität gefährdet

Nick Mäder
Nick Mäder, Keystone-SDA

Bern,

Zum Schulbeginn schlägt die oberste Lehrerin Alarm: Weil Kinder von nicht qualifiziertem Personal unterrichtet werden, sei die Bildungsqualität in Gefahr.

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Dagmar Rösler, oberste Lehrerin der Schweiz, sieht die Bildungsqualität in Gefahr. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Lehrermangels wird an Schulen nicht qualifiziertes Personal angestellt.
  • Laut der obersten Lehrerin der Schweiz, Dagmar Rösler, habe dies Folgen für die Schüler.
  • Rösler sieht die Bildungsqualität in Gefahr und stellt deshalb Forderungen an die Kantone.

Pandemie, Krieg und chronischer Fachkräftemangel: Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) um Präsidentin Dagmar Rösler hat kurz vor Schulbeginn alle Hände voll zu tun.

Zum Schuljahresbeginn sind noch mehrere hundert Stellen unbesetzt, weshalb in vielen Kantonen die Anforderungen in Stellenausschreibungen gesenkt wurden. Statt einer ausgebildeten Lehrperson steht dann plötzlich ein Handwerker oder ein KV-Angestellter vor der Klasse.

Oberste Lehrerin sieht Bildungsqualität in Gefahr

Diese Notfallmassnahme bereitet Rösler «extrem grosse Sorgen», wie sie Nau.ch verrät: «Wir befürchten, dass solche Lösungen meistens nicht gut kommen. Es dürfte oft chaotisch und nicht koordiniert zu und her gehen.»

Lehrermangel
Der akute Lehrermangel bereitet Bildungsexperten grosse Sorgen. (Symbolbild) - Keystone

Statt eine Entlastung sei das nicht qualifizierte Personal eher eine Mehrbelastung für die erfahrenen Lehrpersonen. Die Folge: Die oberste Lehrerin der Schweiz sieht die Bildungsqualität in Gefahr!

Man müsse davon ausgehen, dass schulpflichtige Kinder im Moment weniger gut gebildet werden als vor ein paar Jahren. Schliesslich würden qualifizierte Lehrer nicht umsonst mehrere Jahre in Ausbildung verbringen.

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Das ganze Interview mit Dagmar Rösler, Präsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. - Nau.ch

Sie mache sich auch als Mutter um die Qualität der Bildung Sorgen: «Oft geht es mehr um Betreuung als um Bildung», sagt sie. Für den Unterricht reiche es aber nicht, Kinder gern zu haben. Es bedürfe qualifizierte Fachleute, damit Chancengleichheit herrscht.

Langfristige Personalplanung gefordert

An die Kantone als Inhaber der Bildungshoheit richtet Rösler den Vorwurf, der demografischen Entwicklung untätig zugesehen zu haben. Viele Lehrkräfte der geburtenstarken Jahrgänge kommen ins Pensionsalter, die Schülerzahlen steigen - das sei absehbar gewesen.

Statt das Problem des Lehrernachwuchses an die Hand zu nehmen, hätten die Kantone den Schulen immer mehr Aufgaben übertragen. Nun brauche es eine langfristig Planung. «Verzweiflungstaten» wie die aktuellen müssten befristet sein.

Bereitet Ihnen der Lehrermangel Sorgen?

Ziel müsse es sein, qualifizierte Lehrkräfte in der Schule zu behalten. Dazu gehörten zeitgemässe Anstellungsbedingungen, Unterstützung von Anfängern und eine Steigerung des Prestiges des Lehrerberufs.

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