Silberschmidt (FDP) über Qualitätstransparenz im Gesundheitswesen

Andri Silberschmidt
Andri Silberschmidt

Knonaueramt,

Andri Silberschmidt (FDP) konnte sich im Nationalrat mit seinem Antrag für mehr Qualitätstransparenz im Gesundheitswesen nicht durchsetzen. Ein Gastbeitrag.

Andri Silberschmidt FDP
Andri Silberschmidt ist FDP-Nationalrat, Vize-Präsident der FDP.Die Liberalen Schweiz und Gastro-Unternehmer aus Zürich. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat hat sich gegen den Antrag von Andri Silberschmidt (FDP) ausgesprochen.
  • Im Antrag hat der Zürcher mehr Qualitätstransparenz im Gesundheitswesen gefordert.
  • Denn: Für Patienten sei es schwierig, sich über die Qualität von Spitälern zu informieren.

Bevor ich ein Restaurant auswähle, schaue ich mir jeweils die Google-Bewertungen an und lese einige Rezensionen. «Sehr freundlicher Service» und «ausgezeichnete Salatdressing nach Grosis Rezept» fallen positiv ins Gewicht.

Lokale mit weniger als vier Sternen haben hingegen einen schweren Stand.

Bund Grundversorgung
FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt findet, dass es mehr Qualitätstransparenz für Patienten im Schweizer Gesundheitswesen geben sollte. (Symbolbild) - Keystone

Was im alltäglichen Leben verbreiterter ist, ist heute im Gesundheitswesen kaum möglich: Es gibt wenig Transparenz über die Qualität und den Erfolg einer Behandlung. Als Patient bewegt man sich oftmals im Dunkeln.

Um Licht ins Gesundheitswesen zu bringen, braucht es endlich mehr Qualitätstransparenz.

Höhere Patientensicherheit

Einerseits möchte man als Patient vor einem Eingriff wissen, wie viele solcher Eingriffe der Chirurg jährlich macht. Wie erfolgreich diese sind. Und wie hoch das Risiko von Komplikationen ist. Dies ermöglicht eine fundierte Entscheidung, wo man die Operation durchführen will.

Mehr Qualität dank Spezialisierung

Andererseits würde eine öffentlich einsehbare und verständliche Qualitätstransparenz dazu führen, dass Leistungserbringer, die eine tiefe Qualität aufweisen – beispielsweise, weil sie jährlich nur sehr wenige Hüftgelenke operieren – solche Operationen nicht mehr anbieten werden.

Stattdessen spezialisierten sie sich auf Behandlungen, die sie mehr durchführen und in denen sie eine höhere Qualität garantieren können.

Nationalrat
Andri Silberschmidts (FDP) Antrag für mehr Qualitätstransparenz im Schweizer Gesundheitswesen hat im Nationalrat keine Mehrheit gefunden. (Symbolbild) - Keystone

Dies erhöht nicht nur die Qualität der Behandlung, sondern steigert auch die Effizienz und reduziert die Kosten: Fehlbehandlungen können reduziert und unnötige Behandlungen aufgrund von Folgeeingriffen im Zusammenhang mit Komplikationen vermieden werden.

Keine Mehrheit für Qualitätstransparenz

Dieser Tage beriet das Parlament das sogenannte Massnahmenpaket 2 zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen.

In diesem Zusammenhang brachte ich einen Antrag ein, der mehr Qualitätstransparenz im Gesundheitswesen einfordert.

Leider unterlag ich in der zuständigen Kommission, weshalb es nun im Nationalrat zum Showdown kam: Gibt es unter den 246 Nationalrätinnen und Nationalräte eine Mehrheit für mehr Qualitätstransparenz im Gesundheitswesen?

Bist du zufrieden mit dem Schweizer Gesundheitswesen?

Leider nein. Der Nationalrat sprach gegen meinen Antrag aus. Es ist zu hoffen, dass die Versicherungen zusammen mit dem Leistungserbringer dennoch und bestehend auf dem heutigen Gesetz mehr Transparenz über die Behandlungserfolge schaffen werden.

***

Zum Autor: Andri Silberschmidt ist FDP-Nationalrat, Vize-Präsident der FDP.Die Liberalen Schweiz und Gastro-Unternehmer aus Zürich.

Kommentare

Minimaus

Bei der UVG hat es so viele Lücken, die Versicherungen können machen was sie wollen, Verfügungen bis 4 Jahre rausziehen, Invalide sitzen lassen, Sozialversicherungsgerichte Urteile über 2 Jahre hinausziehen usw. Obwohl es um Renten usw. geht, da muss man bessere Gesetze machen, die Versicherungen versuchen zu Schikanieren, das man aufgibt obwohl man im Recht ist, Fristen müssen Festgelegt werden, auch die IV muss endlich in die Schranken gewiesen werden, diese Schikanen müssen aufhören

User #2914 (nicht angemeldet)

Die Qualität hat in vielen Spitälern enorm abgenommen. zB Kanton Bern wegen dem Spardruck von Pierre Alain Schnegg. Es wird gespart und gespart auf Kosten der Patienten.

Weiterlesen

misenso