Sitzung des Waadtländer Grossen Rat nach Eklat abgebrochen
Eine Sitzung im Waadtländer Kantonsparlament musste am Dienstagnachmittag abgebrochen werden. Davor kam es zu schweren Anschuldigungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kantonsparlament Waadt ging es am Dienstag heftig zu und her.
- Eine Abgeordnete der Linken warf einem Kollegen der Rechten sexuelle Belästigung vor.
- Der Betroffene sprach von einem «Skandal» und «Verleumdung».
Eine Sitzung des Waadtländer Kantonsparlaments ist am Dienstag abgebrochen worden. Zuvor hatte eine Abgeordnete der radikalen Linken einen Kollegen der Rechten der sexuellen Belästigung beschuldigt.
Die ohnehin schon angespannte Debatte drehte sich um die ehemaligen Besetzer des Mormont-Hügels. Umweltaktivisten hatten im März 2021 gegen die Erweiterung eines Steinbruchs des Baustoffkonzerns Holcim in Eclépens protestiert und das Gelände besetzt. Als Elodie Lopez (Ensemble à Gauche – POP) das Wort ergriff, kritisierte sie einen bürgerlichen Gegner und warf ihm vor, selbst nicht vorbildlich zu sein. Sie sprach von unangemessenem Verhalten mit Andeutungen von «sexueller Belästigung».
Der Betroffene reagierte sofort und sprach von einem «Skandal» und «Verleumdung». Er forderte eine Entschuldigung, andernfalls werde er Strafanzeige erstatten. Mehrere seiner Kollegen waren ebenso empört und sprachen von einem «unbegründeten Angriff» und forderten ebenfalls eine Entschuldigung.
Lopez entschuldigte sich nicht. Die Sitzung wurde zunächst für fast eine Stunde unterbrochen und dann abgebrochen, als die meisten rechten Abgeordneten den Saal verliessen.