Windisch & Wildegg: SVP-Gallati hält an Asyl-Unterkünften fest
Die Antworten auf zwei Petitionen der Jungen SVP zeigen: Regierungsrat Jean-Pierre Gallati verfolgt die umstrittenen Asyl-Projekte weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Aargauer Regierungsrat lehnt zwei Petitionen zu Asylunterkünften ab.
- Er hält an den Standorten Windisch und Möriken-Wildegg fest.
Im Kanton Aargau hat die Suche nach Unterkünften für Asylsuchende in den letzten Monaten für viel Wirbel gesorgt. In Windisch sollte dazu Mietern gekündigt werden. In Möriken-Wildegg gab es gar Drohungen gegen den Gemeinderat, weil das Hotel «Aarehof» als Asylunterkunft genutzt werden soll. Mit zwei Petitionen sollte der Regierungsrat zu einem Rückzieher bewegt werden – doch jetzt zeigt sich: Dieser hält am bisherigen Vorgehen fest.
Regierungsrat Gallati (SVP): «Druck ist hoch»
Die von der Jungen SVP und einem Einwohner der Nachbargemeinde Veltheim eingereichten Petitionen seien beide abgelehnt worden, schreibt «CH media». Dies gehe aus den nun vorliegenden Antworten hervor. Darin schreibe der zuständige Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) zum Standort Windisch: «Der Kantonale Sozialdienst verfolgte das Projekt mit der neuen Eigentümerin nur weiter, weil die Kündigungen auch ohne die Zwischennutzung erfolgt wären.»
Denn die Liegenschaft soll unabhängig davon später abgerissen werden. Gallati betont, der Druck im Asylwesen sei aktuell hoch. 270 unbegleitete Minderjährige seien aktuell im Kanton untergebracht, bis Ende Jahr brauche es wohl weitere 120 Plätze.
Hotel «Aarehof» in Möriken-Wildegg dagegen sei ein idealer Standort und stehe ja leer. Wegen der zentralen Lage kommt der Kanton der Forderung des Gemeinderats entgegen und plant eine 24-Stunden-Überwachung. Solches wirke präventiv, aber mit Problemen rechnet Gallati offenbar nicht: «Die Erfahrungen zeigen, dass die geflüchteten Menschen nach ihrer Flucht froh sind, an einem sicheren Ort zur Ruhe zu kommen.»
Petitionäre enttäuscht
Die Junge SVP wird zitiert, sie habe keine andere Antwort erwartet, aber deprimierend sei es allemal. Man habe aber Verständnis für den Parteikollegen Gallati, der wohl keine andere Wahl habe. Die Lösung in Windisch sei immerhin noch eine der besseren aller schlechten Lösungen.
Der Petitionär aus Veltheim glaubt nicht, dass es zu keinen Problemen komme. Denn im Bundesasylzentrum in Brugg AG komme es jede Woche zu Polizeieinsätzen wegen Messerstechereien, Pöbeleien, Beschädigungen und Drogenmissbrauch. Das wisse er von Anwohnern, die ihm dies erzählt hätten.