Möriken-Wildegg AG: Gemeindeversammlung benötigt Polizeischutz
Während der Versammlung in Möriken-Wildegg AG standen drei Regionalpolizisten und ein Kastenwagen vor dem Gemeindesaal – wegen Drohungen gegen den Gemeinderat.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der letzten Gemeindeversammlung in Möriken-Wildegg AG waren Polizisten vor Ort.
- Zum Polizeischutz ist es wegen Drohungen an den Gemeinderat gekommen.
- Dies steht in Zusammenhang mit der Asylunterkunft im Hotel «Aarehof».
Bei der Gemeindeversammlung in Möriken-Wildegg AG am Donnerstagabend waren nicht nur die Stimmberechtigten vor Ort.
Drei Regionalpolizisten und ein Kastenwagen standen ebenfalls vor dem Gemeindesaal. Drohungen gegen den Gemeinderat in Zusammenhang mit der Asylunterkunft Aarehof führten zu diesem Polizeischutz.
Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, informierte Frau Gemeindeammann Jeanine Glarner vor der Versammlung über die Verhältnisse: «Wegen Drohungen gegen den Gemeinderat und mich sind zur Sicherheit des Gemeinderats und der Stimmbürger heute Regionalpolizisten vor Ort.»
Glarner betonte auch, dass es «in Zusammenhang mit der Asylunterkunft» steht und fügte hinzu: «Ich halte mich für eine Demokratin, diskutiere gerne, halte viel auf die verfassungsmässig garantierten Grundrechte. Dazu gehören aber auch Respekt und das Einhalten von Regeln, die uns der Rechtsstaat gibt.»
Hotel «Aarehof» soll als Asylunterkunft dienen
Das ehemalige Hotel «Aarehof» soll nun Platz für 140 asylsuchende Männer bieten. Seitdem der Plan des Kantons bekannt gegeben wurde, fanden sich die Einwohner des Dorfs in Diskussion.
Eine Demo wurde für den 10. Juni, zwei Tage vor dem Bezug der Unterkunft, ohne Gesuch angekündigt. Diese konnte durch die Polizei verhindert werden.
Doch nun besteht laut Glarner auch ein Vertrag zwischen der Hotelbetreiberin und dem Kanton. Die Räume des Hotels werden für drei Jahre als Asylunterkunft genutzt.
«Der Gemeinderat ist nach wie vor der Überzeugung, dass der Standort mitten im Dorf falsch ist», sagte Glarner. «Wir haben uns aber entschieden, nicht den ‹täubelenden› Weg zu gehen, sondern den konstruktiv-kritischen.» Der Gemeinderat wandte sich schliesslich an die Polizei. Diese handelt entsprechend der Lagebeurteilung.