Zürcher Gemeinderäte ziehen Grillstand-Vorstoss zurück
Zürichs Gastronomie erhält Unterstützung während der Rad-WM, noch bevor das Stadtparlament handeln konnte.
Die Stadt Zürich ist schneller gewesen als das Stadtparlament: FDP und SP haben am Mittwochabend ihr Postulat zurückgezogen, mit dem sie «Erleichterungen für die Boulevardgastronomie» während der Rad-WM gefordert hatten. Denn die Forderung ist schon erfüllt.
In ihrem Postulat vom 21. August hatten Flurin Capaul (FDP) und Ivo Bieri (SP) darauf hingewiesen, dass die Rad-WM wegen gesperrter Strassen und weiterer Einschränkungen gerade für Gastrobetriebe schwierig werde.
Um Umsatzverluste zu kompensieren, sollten Beizerinnen und Beizer deshalb auf ihren Aussenbereichen unkompliziert auch einen Grill oder ein TV-Gerät aufstellen dürfen, regten die Gemeinderäte an.
Dies sieht die Stadt aber bereits vor: In Gartenwirtschaften auf privatem Grund und in Boulevard-Cafés auf öffentlichem Grund können Fernsehgeräte mit einer Bilddiagonale von maximal drei Metern zur Übertragung der Rennen ohne Bewilligung betrieben werden.
Vorkehrungen bereits getroffen
Und auch an einen Grillstand dachte die Stadt bereits. Sie hatte verfügt, dass entlang der Rennstrecken auf Boulevard-Café-Flächen Getränke- und Essstände aufgestellt werden dürfen, sofern dafür genug Platz vorhanden ist.
Von diesen Verfügungen hätten aber Gastrounternehmer und Vertreter der Stadt kürzlich an einem Anlass selber keine Kenntnis gehabt, sagte Capaul zu Beginn der Ratssitzung vom Mittwoch. Erst nach der Einreichung ihres Postulates hätten sie davon erfahren.
Postulat zurückgezogen
«Wir wollen den Apparat nicht für etwas bemühen, das bereits eingeleitet ist», sagte Capaul und kündigte deshalb den Rückzug des Vorstosses an. Die UCI Rad- und Para-Cycling-Strassen-Weltmeisterschaften finden vom 21. bis 29. September statt.