Alkohol Empfehlungen des Bundes sorgen für Kritik von Gastrosuisse

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Der Bund hat seine Alkohol-Empfehlungen nach unten korrigiert. Das kommt nicht überall gut an. Gastrosuisse findet, dass so die Konsumenten verunsichert würden.

Der Bund empfiehlt nur zwei Stangen Bier pro Tag.
Der Bund empfiehlt nur zwei Stangen Bier pro Tag. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund empfiehlt, nur noch eine Stange pro Tag zu trinken.
  • Gastrosuisse hält solche Empfehlungen für heikel.

Der Bund sorgt sich um ihre Gesundheit! Zwei bis drei «Standardgläser» hielt die Eidgenössische Kommission für Alkoholfragen pro Tag bisher für vertretbar. Solange man nicht täglich trinkt.

Doch jetzt wird die Alk-Empfehlung nach unten korrigiert. Männer sollen maximal noch zwei Stangen pro Tag trinken, Frauen gar nur eine. Während sich das Blaue Kreuz darüber freut, reibt man sich bei der IG Freiheit die Augen. Diese wehrt sich «entschieden dagegen, dass die Behörden immer mehr Einfluss auf die Konsumgewohnheiten und das Privatleben nehmen wollen.»

In das gleiche Horn bläst Gastro Suisse: «Solche Empfehlungen erachten wir als heikel. Sie verunsichern die Konsumenten mehr, als sie ihnen nützen», sagt Direktor Daniel Borner. Denn: «Empfehlungen zum Essen und Trinken werden dem einzelnen Individuum kaum gerecht. Was für den einen stimmen mag, muss für den anderen nicht gelten.»

Keinen Einfluss auf Gastgewerbe

Was beim Branchenverband zudem für Stirnrunzeln sorgt: «Ausserdem erhalten Konsumenten mehr und mehr das Gefühl vermittelt, sie dürften Genussmittel auch bei einem vernünftigem Konsumverhalten nicht mehr geniessen.» Man bevorzuge darum zielgerichtete Präventionskampagnen.

Doch allem Ärger zum Trotz: «Wir gehen nicht davon aus, dass die neuen Richtlinien den Konsum im Gastgewerbe verändern werden. Es liegen uns keine Daten vor, dass dies in der Vergangenheit der Fall gewesen wäre.»

Was wiederum klar ist: Der Alkoholkonsum im Gastgewerbe hat sich in den letzten 15 Jahren kaum verändert. Der Anteil an Bestellungen liegt seit Jahren zwischen 18 und 22 Prozent.

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