Betrüger lockt mit Fake-Inserat auf Autoscout
Mit einem Schnäppchen-Preis lockte ein Betrüger auf dem Fahrzeug-Marktplatz Autoscout24. Beim Online-Marktplatz ist das Problem bekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit einem Tiefpreis lockte ein Betrüger auf Autoscout24.
- Die Plattform hat das Inserat nach 50 Minuten wieder gelöscht.
Das Z3 Coupé von BMW ist nicht jedermanns Sache. Als Turnschuh wurde der Sportler vor zwanzig Jahren verspottet. Aus dem Flop von einst ist heute ein Liebhaberobjekt geworden. Und das kostet entsprechend. Das günstigste Modell auf dem Schweizer Markt kostet 15'000 Franken.
Nau-Leser O.T* ist ein grosser BMW-Fan. Und auf der Suche nach einem Z3. Er hat darum bei Autoscout24 ein Such-Abo eingerichtet. Via Push-Nachricht auf dem Handy wird er informiert, wenn jemand ein neues Inserat für einen Z3 einstellt. «Ich konnte nicht glauben, dass einer seinen BMW für 2800 Franken loswerden wollte», sagt T. «Obwohl ich skeptisch war, habe ich mich beim Verkäufer gemeldet. Es hätte ja sein können, dass er das Auto dringend loswerden wollte.»
Schnelle Antwort
Die E-Mail-Anfrage wird umgehend beantwortet. Dabei liefert der Verkäufer die gewünschten Details. Und ein paar weitere Fotos. «Abgesehen von seinem schlechten Deutsch machte die Nachricht einen guten Eindruck.» Bei der Frage nach einem Besichtigungstermin weicht der Kontakt aber aus. «Stattdessen meinte er plötzlich, dass das Auto im Ausland wäre und geliefert werden müsse. Da wusste ich, dass es sich hier um ein Fake-Inserat handelt.»
Bei Autoscout24 kennt man das Problem. «Trotz unserer immensen Bemühungen bei der Verifizierung der Inserate können wir Betrug leider nicht zu hundert Prozent verhindern», sagt Sprecherin Regula Sandi. Immerhin: Besagtes Inserat wurde bereits 50 Minuten nach der Publikation vom Kundenservice gelöscht. Das Problem: «Die Anzeigen machen oft einen seriösen Eindruck und ihr betrügerischer Charakter wird erst deutlich, nachdem Käufer und Verkäufer eine gewisse Anzahl Nachrichten ausgetauscht haben.»
Inserate automatisch blockiert
Auf dem grössten Online-Marktplatz für Fahrzeuge werden täglich 2000 Inserate publiziert. «Damit wir Betrugsversuche möglichst bereits im Insertionsprozess erkennen, durchlaufen die Inserate bei Autoscout24 einen mehrstufigen, automatischen Prüfprozess», sagt Sandi. Ein Teil der Inserate wird zudem noch manuell überprüft. So wurden seit Anfang Jahr 150 Inserate blockiert, bevor sie online gingen.
Die Plattform-Betreiberin hat Sicherheitstipps auf ihrer Webseite aufgeschalten. Sandi rät, im Zweifelsfall die Anzeige mit ähnlichen Angeboten zu vergleichen und bei Unsicherheiten den Kundendienst um Rat zu fragen. «Wenn ein Verkäufer ein Auto anpreist, das sich im Ausland befindet, sollte dies unverzüglich gemeldet und der Kauf nicht abgewickelt werden.» Sandi empfiehlt zudem, niemals eine Vorauszahlung zu leisten, ohne das Auto gesehen zu haben.
* Name der Redaktion bekannt