Diana Gutjahr zum neuen Ausbildungsangebot im Kanton Thurgau
Ab August soll es im Kanton Thurgau ein neues Ausbildungsangebot geben – eine «niederschwellige Ausbildung» für kognitiv schwache Schulabgänger. Nau hat darüber mit Nationalrätin Diana Gutjahr gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das neue Ausbildungsangebot für kognitiv schwache aber arbeitswillige Jugendliche soll schon ab August möglich sein.
- Sie bietet eine zweijährige Ausbildung ohne anerkannten Abschluss.
- Für Diana Gutjahr, Vizepräsidentin vom Thurgauer Gewerbeverband, bis heute ein umstrittenes Thema.
Nach vier Jahren Arbeit ist es jetzt soweit. Das neue Ausbildungsangebot für lernschwache Schulabgänger könnte bereits ab August durchgeführt werden. Der ursprüngliche Vorstoss aus dem Grossen Rat brachte viel Arbeit und hitzige Diskussionen mit sich. Diana Gutjahr, Nationalrätin und Vizepräsidentin vom Thurgauer Gewerbeverband, war von Anfang kritisch. Denn: «Wir finden, dass eine Ausbildung eine Nationale Angelegenheit ist.»
Kein Abschluss ohne Anschluss
Bei der Ausarbeitung der Verordnung arbeitete Gutjahr in der Kommission und in einer Arbeitsgruppe mit und setzte sich so für die Unternehmen ein. Schlussendlich wurde eine «Kann-Formulierung» erreicht, welche jedem Thurgauer Unternehmen die freie Wahl lässt, ob sie eine Niederschwellige Ausbildung anbieten möchten oder nicht – niemand muss. «Das was wir heute haben, da können wir vom Gewerbe dahinterstehen», sagt Gutjahr.
Auch wenn Diana Gutjahr heute dieses Projekt unterstützt: «Für mich ist ganz klar, ein kognitiv schwacher Jugendliche der sich bei uns vorstellen würde, muss mit dem Eidgenössischen Berufsattest starten.» Es sollen alle Möglichkeiten ausgenützt werden, bevor man aufgrund der kognitiven Schwäche aber den Weg der niederschwelligen Ausbildung geht. Es sei nicht das Ziel, dass man zuunterst anfängt. Falls irgendwie möglich sollte man es mit der National anerkannten EBA-Ausbildung versuchen.
Noch keine Anmeldung trotz grossem Interesse
Bei einer Info-Veranstaltung des Amtes für Berufsbildung und Berufsberatung (ABB) sei das Interesse von Betrieben, Eltern und Jugendlichen aber sehr gross gewesen. Ob aber die Ausbildung definitiv durchgeführt werden kann hängt momentan noch von den Anmeldungen ab.