Jeder dritte Schweizer telefoniert täglich mit WhatsApp
WhatsApp ist nicht nur als Chat-App die erste Wahl. Heute telefoniert jeder dritte Schweiz täglich mit der App. Trotz Skandalen des Mutterkonzerns Facebook.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer telefonieren mehr über WhatsApp als mit dem Festnetz.
- Die App der Facebook-Tochter wird von Jung und Alt zum Telefonieren eingesetzt.
Früher haben die Telekom-Firmen richtig viel Geld verdient. Jeder Dienst wurde zusätzlich berechnet. Telefonieren auf ein fremdes Netz? Preisaufschlag! Und für ein simples SMS waren auch schon mal 25 Rappen fällig.
Das hat sich grundlegend geändert. SMS und Telefonie sind heute in den meisten Abos inbegriffen. Die Umsätze stagnieren. Wie das traditionelle Geschäft wegfällt, zeigt eine Umfrage des Vergleichsportals moneyland.ch. Demnach telefonieren zwar nach wie vor 99 Prozent der Schweizer mit dem Smartphone. Ohne App, direkt über das Handy-Netz.
Doch Telefonie mit Apps holt auf. 85 Prozent der Befragten geben an, auch via WhatsApp zu telefonieren. Hingegen telefonieren nur 75 Prozent der Schweizer daheim übers Festnetz. Ein Resultat, das noch vor zehn Jahren unvorstellbar gewesen wäre.
Nicht nur bei Jungen beliebt
Auffällig: Bei den Jungen ist WhatsApp als Telefon-App besonders beliebt. 93 Prozent nutzen die App der Facebook-Tochter. Bei den über 50-Jährigen liegt der Anteil bei 81 Prozent. Unter dem Strich telefoniert ein Drittel der Schweizer täglich mit der Chat-App. «WhatsApp hat es innerhalb weniger Jahre trotz Daten-Skandalen geschafft, zum ständigen Begleiter der Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer zu werden», kommentiert Ralf Beyeler, Telekom-Experte von moneyland.ch.
Weil immer mehr traditionelle Telekom-Bereiche durch Internet-Dienste abgelöst werden, musste die Branche umdenken. «Die Handy-Abos unterscheiden sich heute vor allem beim Internet-Angebot», so Beyeler.