Markenexperte: Federer hätte RF-Logo nicht an Nike abtreten sollen

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Roger Federer hat einen neuen Sponsor, das berühmte RF-Logo bleibt vorerst bei Nike. Federer hätte es anders machen sollen, findet der Marken-Experte.

Der Maestro spielt im Moment ohne RF-Logo.
Der Maestro spielt im Moment ohne RF-Logo. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das RF-Logo ist noch im Besitz des Sportartikelherstellers Nike.
  • Für Federer lohne es ich, das Logo teuer zu kaufen, findet der Experte.

Für Roger Federer ist Nike Geschichte. Der Tennis-König lässt sich fortan von Uniqlo sponsern. Eine japanische Kleidermarke, vergleichbar mit der Günstig-Kette Zara. Der Deal ist laut Insidern 300 Millionen Dollar wert.

Noch gehört das berühmte RF-Logo Nike. «Vermutlich ist das Logo für Roger Federer mehr wert als für Nike, weil er es auch in Zukunft nutzen möchte», glaubt Marken-Experte Stefan Vogler. Denn: «Was soll Nike mit der Marke RF, wenn Federer die Konkurrenz vertritt?»

On Roger Federer
Marken-Experte Stefan Vogler hält einen Rückzug von Nestlé aus Russland für sinnvoll. - zvg

Nike dürfte das Logo kaum zu einem Spottpreis abgeben. Falls möglich ein neues Markenzeichen zu lancieren, hält Vogler aber für eine schlechte Idee. «Ich würde Federer davon abraten und empfehlen, das RF-Logo von Nike zu kaufen. Auch wenn es sehr viel kostet.» Vielleicht ist das gar nicht der Fall: Denn: «Wenn er auch in Zukunft mit Nike Schuhen spielt und sich dazu für eine gewisse Zeit verpflichten sollte, ist Nike vielleicht bereit, das RF-Logo zu einem angemessenen statt überrissenen Preis zu verkaufen.»

Nutzungsrechte abtreten

Federer müsste gar nicht in dieser Situation sein. «Es war strategisch unbedacht, das RF-Logo damals an Nike abzutreten», findet der Experte. «Vielmehr hätte er für eine bestimmte Zeit oder bestimmte Waren die Nutzungsrechte an Nike abtreten können.»

Das RF-Logo ist längst über die Tennis-Welt bekannt.
Das RF-Logo ist längst über die Tennis-Welt bekannt. - Keystone

Laut Federer soll nächstes Jahr das RF-Logo Uniqlo-Klamotten zieren. Und das dürfte den Absatz ankurbeln. Denn: «Die Kunden interessiert in erster Linie RF, nämlich Roger Federer. Er ist und bleibt eine starke Marke, egal wem das Kürzel rechtlich gehört.»

Bleibt nur die Frage, wann Uniqlo den Schweizer Markt in Angriff nimmt. Mit Federer als Botschafter stehen die Erfolgschancen trotz Krisen-Stimmung im Detailhandel sehr gut. Bisher wollte sich das japanische Unternehmen dazu nicht äussern.

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