Ökologisch essen: Am Fleischverzicht führt kein Weg vorbei

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Zürich,

Was wir essen belastet die Umwelt. Dabei ist ein und dasselbe Produkt bei dem einen Hersteller 50-mal schädlicher als beim anderen, sagt eine neue Studie.

Weidende Rinder gehören ins Schweizer Landschaftsbild. Doch sie produzieren das Treibhausgas Methan – ihre Milch und ihr Fleisch schaden somit der Umwelt. Bildquelle: pxhere
Weidende Rinder gehören ins Schweizer Landschaftsbild. Doch sie produzieren das Treibhausgas Methan – ihre Milch und ihr Fleisch schaden somit der Umwelt. Bildquelle: pxhere - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Herstellung von Lebensmitteln belastet die Umwelt. Allerdings: Je nach Hersteller unterschiedlich stark.
  • Der Extremfall: Dasselbe Produkt ist bei dem einen Hersteller 50-mal schädlicher als beim anderen.
  • Und: Selbst das ökologischste Rindfleisch verursacht eine stärkere Belastung als das schädlichste pflanzliche Essen.

Die Herstellung von Lebensmitteln hinterlässt Spuren in unserer Umwelt. So produzieren etwa Rinder das Treibhausgas Methan. Und Viehhaltung erzeugt Gülle, die unsere Seen und Flüsse überdüngt. Aber auch der Anbau von Getreide belastet das Ökosystem: Es steht weniger Fläche für Wälder und Naturschutzgebiete zur Verfügung. Wie sehr die Umwelt bei der Herstellung unseres Essens Schaden nimmt, haben Umweltwissenschaftler aus Grossbritannien und der Schweiz nun systematisch untersucht. Sie sind dabei zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Ein und dasselbe Lebensmittel kann die Umwelt kaum oder aber extrem stark belasten, abhängig davon, wer es herstellt. Im Extremfall ist dasselbe Produkt beim einen Hersteller 50-mal schädlicher als beim anderen.

In die Studie flossen Produkte aus 119 Ländern und allen Kontinenten der Welt. Deren Umweltauswirkungen – etwa die Treibhausgasemissionen – werteten die Forscher mit einem statistischen Verfahren aus.

Aus Sicht der Forscher sind nun die Hersteller in der Pflicht, umweltfreundlicher zu produzieren. Aber auch Verbraucher könnten durch ihre Kaufentscheidung etwas tun. Doch: «Im Moment haben Konsumenten keinerlei Möglichkeit den ökologischen Fussabdruck ihrer Lebensmittel nachzuschauen», sagt Thomas Nemecek von der Forschungsanstalt Agroscope, der an der Studie mitgearbeitet hat. «Dafür müsste man den Fussabdruck der Produkte berechnen und deklarieren.» Solche Bestrebungen laufen zum Beispiel in der EU.

Die Studie zeigt auch: Selbst das ökologischste Fleischprodukt verursacht meist eine deutlich stärkere Belastung als das schädlichste pflanzliche Nahrungsmittel. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Studien immer wieder. Es führt also kein Weg daran vorbei: Wer wirklich durch seine Ernährungsweise etwas für den Umweltschutz tun möchte, der sollte lieber auf Fleisch verzichten oder zumindest weniger davon essen.

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