Opel kündigt Händlerverträge: Immer mehr Auflagen für Garagisten

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Bern,

Der Opel-Konzern will alle Händler-Verträge kündigen. Und neue Verträge mit neuen Bedingungen unterbreiten. Ein Problem, dass viele Garagisten kennen.

Opel muss sich dem KBA erklären.
Opel muss sich dem KBA erklären. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der deutsche Autobauer Opel kündigt alle Händlerverträge in Europa. 250 Garagen in der Schweiz sind betroffen.
  • Laut dem Garagisten-Verband AGVS gibt es immer wieder Vertragskündigungen bei Markenhändlern.

Opel baut um. Der Deutsche Autobauer hat sämtlichen Händlern in Europa die Verträge gekündigt. In der Schweiz sind 250 Garagisten betroffen. Ziel der Kündigung: Bessere Konditionen für den Autobauer.

«Die Stimmung bei den Opel-Garagisten ist seit der Übernahme durch den PSA-Konzern sehr angespannt», sagt Markus Aegerter, Geschäftsleitungsmitglied vom Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS). Und ergänzt: «Das hat sich mit der Kündigung der Verträge sicher nicht verbessert.» Erst letztes Jahr wurde Opel an den Peugeot-Hersteller PSA verkauft.

Immer wieder Kündigungen

Dass Händlerverträge gekündigt werden, kommt regelmässig vor. Bei allen Marken. In der Regel werden auch neue Verträge mit neuen Konditionen angeboten. «Die Markenhändler sind gefordert diese neuen Vorgaben und Bestimmungen gut zu prüfen, das gilt auch für die Opel-Garagisten.»

Die Autohersteller haben immer höhere Anforderungen an die Garagisten. Etwa, wie gross der Showroom sein muss. Oder welches Parkett den Boden ziert. «Die von den Herstellern in den Händlerverträgen festgelegten Anforderungen und Bestimmungen sind für viele Garagisten meist mit zum Teil hohen Investitionen verbunden», sagt Aegerter. «Deren Refinanzierung ist für die Händler eine grosse Herausforderung.»

Erst letztes Jahr hat PSA-Chef Carlos Tavares Opel übernommen.
Erst letztes Jahr hat PSA-Chef Carlos Tavares Opel übernommen. - Keystone

Die Konsequenz: Kleine Markenhändler geben auf oder werden von Garagengruppen geschluckt. «Knapp 30 Prozent der AGVS-Mitglieder sind heute freie Garagen-Unternehmer und damit durchaus zufrieden.»

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