Studie: Weniger Firmenpleiten dank starker Konjunktur in Europa
Das Wichtigste in Kürze
- 2017 gab es in Westeuropa so wenig Firmenpleiten wie seit langem nicht mehr.
- Besonders die niedrigen Finanzierungskosten und die gute Wirtschaftslage kamen den Firmen zugute.
Eine neue Untersuchung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zeigt: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sank im Vergleich zu 2016 um 4,2 Prozent auf 164’181 Fälle. Noch deutlicher war der Rückgang in Mittel- und Osteuropa: Es wurden 86’879 Firmenzusammenbrüche gezählt, 12,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Mehr Firmenpleiten in Grossbritannien
Die Firmen in Europa profitierten von niedrigen Finanzierungskosten und der guten Wirtschaftslage, erklärte Creditreform. Politische Unsicherheiten wie der Brexit oder die Handelskonflikte mit den USA hätten bisher insgesamt nicht auf die Statistik durchgeschlagen.
In Grossbritannien, das die Europäische Union verlassen will (Brexit), stieg die Zahl der Firmenpleiten allerdings um 2,4 Prozent. Hier machten sich negative Effekte des Brexit-Votums bemerkbar, so Creditreform. In Westeuropa insgesamt – 15 EU-Länder sowie Norwegen und die Schweiz – verzeichneten sechs Länder gegen den Trend einen Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen. Den stärksten Zuwachs gab es den Angaben zufolge im Euro-Krisenland Griechenland (plus 11,1 Prozent).
In den ehemaligen Krisenländern Irland (minus 15,3 Prozent), Portugal (minus 12,7 Prozent) und Spanien (minus 4,7 Prozent) sank die Zahl der Firmenpleiten hingegen. In Deutschland zählte Creditreform im vergangenen Jahr 6,6 Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen.