Rüstungsausgaben im Russland-Ukraine-Krieg auf Rekordhoch
Die weltweiten Rüstungsausgaben erreichen 2024 ein neues Rekordhoch. Besonders spannend sind die Zahlen von Russland und der Ukraine.

Die Militärausgaben steigen zum zehnten Mal in Folge. Laut dem Sipri-Bericht geben Staaten weltweit 2,72 Billionen US-Dollar (umgerechnet 2,26 Billionen Franken) für Rüstung aus.
Das ist ein Anstieg von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr – so stark wie seit 33 Jahren nicht mehr, wie «Deutschlandfunk» berichtet.
Deutschland investiert erstmals seit der Wiedervereinigung am meisten in Zentral- und Westeuropa. Mit 88,5 Milliarden Dollar landet die Bundesrepublik weltweit auf Platz vier. Nur die USA, China und Russland geben mehr aus, so die «Zeit».
Russland und Ukraine: Zwei Kriegsparteien, zwei Strategien
Russland führt das Ranking in Europa mit 149 Milliarden Dollar an. Das entspricht 7,1 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts.
Die Ukraine gibt 64,7 Milliarden Dollar aus und liegt damit weltweit an der Spitze beim Anteil am BIP: 34 Prozent, wie der «Stern» berichtet.

Der Sipri-Bericht zeigt: Russland erhöhte seine Militärausgaben 2024 um 30 Prozent. Die Ukraine steigerte sie nur um 2 Prozent.
«Der derartig grosse Sprung bei den Ausgaben zeige die verschlechterte Sicherheitslage weltweit», erklärt Diego Lopes da Silva vom Sipri-Institut laut «Merkur».
Russland setzt auf Kriegswirtschaft
Russland plant für 2025 eine weitere Erhöhung seiner Militärausgaben um 30 Prozent. Die Bereiche Verteidigung und innere Sicherheit machen dann rund 40 Prozent des Staatshaushalts aus, wie die «Tagesschau» berichtet.
Präsident Putin hat die Haushaltspläne bereits genehmigt. Experten warnen: Die Ausgaben für Militär und Sicherheitskräfte werden bald höher sein als für Gesundheit, Bildung und Sozialpolitik zusammen, so «Euronews».

Die Ukraine ist massiv auf westliche Unterstützung angewiesen. Sie gibt rund 60 Prozent ihres Haushalts für Verteidigung und Sicherheit aus.
Trotzdem bleibt ihr Budget nur bei gut einem Drittel der russischen Ausgaben, wie «Stern» berichtet.
Globale Auswirkungen und neue Dynamik
Alle europäischen Länder – ausser Malta – erhöhen ihre Militärausgaben. Die Nato-Mitglieder reagieren auf die Bedrohung durch Russland.
18 von 32 Nato-Staaten erreichen 2024 das Zwei-Prozent-Ziel, sieben mehr als im Vorjahr, so «Deutschlandfunk».
China und die USA investieren ebenfalls weiter massiv. Die USA bleiben mit 997 Milliarden Dollar Spitzenreiter.
China steigert seine Ausgaben um sieben Prozent auf 314 Milliarden Dollar, wie die «Zeit» berichtet.
Der Sipri-Bericht macht klar: Der Ukraine-Krieg hat die Welt in eine neue Rüstungsdynamik geführt.
Die Rekordausgaben spiegeln die Unsicherheit und die wachsende Bereitschaft zur militärischen Aufrüstung wider.