Trend „Active Recruiting“ von Talenten: Den Spiess auch mal umdrehen...

Rund um Weiterbildung
Rund um Weiterbildung

Zürich,

In der Rekrutierung von Talenten und bei der Mitarbeiterbindung dreht sich vieles um Retention- und Candidate-Relationship Management, sagt Angelo Ciaramella, ein passionierter Innovator und Talentrekrutierungs-Experte. Talente zu finden ist das eine. Diese dann auch zu fördern und zu halten das andere.

Symbolbild - Fotoalia, Talente gesucht
Symbolbild - Fotoalia, Talente gesucht - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Talente zu finden ist die eine Herausforderung, aber diese zu halten die Grössere.
  • Immer mehr werden Personalrekrutierungen wie im klassischen Marketing durchgeführt und Talente als Kunden gesehen.

Rekrutierungsgespräche auf Augenhöhe sind möglich, sagt Angelo Ciaramella: „Der eine hat etwas, nämlich die Skills, und der andere will etwas, eben diese Skills.“ Der Fachmann sieht die Talent Acquisition wie einen Kosmos. Darin seien viele einzelne Disziplin-Planeten, welche wiederum ein eigenes Ökosystem haben. „Diese Planeten, dabei reden wir von der Organisation, den Prozessen, zugrunde liegenden Technologien genauso wie kulturellen Aspekten und strategischen Ansätzen des Unternehmens und deren Personalgewinnung. Diese sind ebenso zentral wie der Faktor Mensch. Sprich, welche Skills und Haltungen sind für welche Tätigkeiten in welcher Form gefragt? Hinzu kommen externe Faktoren: Marktgegebenheiten, Werte-, Kultur- oder Sinnfragen, gesellschaftliche Begebenheiten bis zum Branding, zur Digitalisierung und Automatisierung.“

Ganzheitliches „Active Recruiting“: In der modernen absolute Pflicht

Diese «Planeten» müsse man, so Angelo Ciaramella, noch auf der Zeitachse in der korrekten Umlaufbahn einzuordnen; stets mit Blick auf die bereits angebrochene digital agile Epoche. Unsichtbar, aber überlebenswichtig sei die Sphäre der Candidate Experience. „Dieser Personalgewinnungs-Kosmos ist die Ansicht eines modernen, auf die Zukunft gerichteten holistischen, also ganzheitlichen Ansatzes. Ganzheitliches „Active Recruiting“ ist bei HR Fachleuten absolutes Pflichtprogramm, um die richtigen Leute für die Arbeitswelten 4.0 zu finden. Angelo Ciaramella redet viel darüber in Seminaren wie „Digital HR“ (WEKA) und als Referent, beispielsweise an den in Fachkreisen sehr beachteten „Recruiting Days“, einem absoluten „Must-Event“ für die Zielgruppe am 6. September 2018. Es geht ihm dabei im „aktiven Rekrutieren“ nicht nur um das Finden und Verpflichten von fähigen Leuten, sondern auch vor allem darum, diese an sich zu binden. Auch der Bildungsmanager und Betriebliche Mentor Peter Schaller von der Lernwerkstatt Olten meint: „Talente zu rekrutieren ist das eine, aber man muss sie auch halten können. Mangel an Perspektiven und persönlicher Weiterentwicklung sei der «Killer» im Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmenden. So sagte er: „Damit nicht auf einmal andere vom Talent Ihres Schützlings profitieren, ist Talentmanagement gefragt.“

„Die Vermischung zwischen Kunde und Kandidat ist in vollem Gange“

„Heute redet man von Talent Acquisition mit diversen Aufgabenstellungen wie Planung, Branding, Kommunikation, Analytics, Pooling, Sourcing, Selektion, Linienbefähigung und so weiter. Kurz: Die Personalgewinnung ist ein verkaufs- und kundenorientierter Bereich, welcher mit klassischen HR-Aufgaben wenig gemein hat. Viel eher sind Annäherungen zum Verkauf, zum Marketing und auch zum Einkauf notwendig. Die Vermischung zwischen Kunde und Kandidat ist in vollem Gange, lokal und global, alles rückt näher zusammen“, lautet Angelo Ciaramellas Prognose. Dies setzt er auch um bei seiner Unternehmensberatung, das als erste ein Center of Competence mit Fokus auf ganzheitlicher, digitaler «State of the Art»-Talent-Acquisition führt. Zu den Kunden zählen namhafte Firmen und Institutionen– von Start-ups bis Grossunternehmen. Er plädiert dafür, dass Firmen individuell auf die Bedürfnisse von Bewerbern eingehen sollten: „Bediene ich meine Kunden, in dem Fall die Talente, nicht individuell oder gehe ich auf meine Zielgruppe zu wenig ein, so werde ich auch mein Produkt – die Stelle – nicht verkaufen. Wir leben in einer Zeit der Individualisierung. Als Konsument erhalte ich heute das Produkt in dem von mir gewünschten Setting, bestellt über das Smartphone und sofort nach Hause geliefert. Diese Erwartungshaltung hört nicht beim Bewerben einfach auf. Die gemeinsam gelebte Unternehmenskultur ist dabei ein immer wichtiger werdender Selektions-, und Identifikationsfaktor.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

a
oeuvray kolumne
6 Interaktionen

Mehr aus Stadt Zürich