Was Nachtschichten mit unserem Körper anstellen

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Zürich,

Nächtliche Schichtarbeit ist ein Gesundheitsrisiko. Denn unsere Gene können sich nicht an den verkehrten Rhythmus anpassen, zeigt eine neue Studie.

Nächte durchzuarbeiten mag gut für die Karriere sein, für die eigene Gesundheit aber nicht. Bild: iStock
Nächte durchzuarbeiten mag gut für die Karriere sein, für die eigene Gesundheit aber nicht. Bild: iStock - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer viele Nachtschichten schiebt, tut seiner Gesundheit nichts Gutes.
  • Das Risiko, Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen zu entwickeln, steigt an.
  • Und: Wichtige Gene im Körper können sich nicht an den veränderten Rhythmus anpassen, zeigt eine neue Studie.

Menschen, die im Job häufig Nachtschichten schieben müssen, leben ungesund: Sie haben ein höheres Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. So steigt das Krebsrisiko pro fünf Jahre Nachtschichtarbeit um mehr als drei Prozent, wie eine Studie von Forschern der Universität Sichuan in China kürzlich zeigte.

Doch warum das nächtliche Arbeiten schlecht für die Gesundheit ist, war bisher nicht klar. Nun liefert eine Studie von Forschern der McGill University in Kanada einen Hinweis: Viele Gene, die wichtige biologische Prozesse in unserem Körper steuern, können sich dem veränderten Schlafrhythmus nicht anzupassen.

20'000 Gene überprüft

Die Forscher untersuchten, wie aktiv die Gene von Menschen sind, die Nachtschichten leisten. Dazu schlossen sie acht Probanden während fünf Tagen in einem komplett isolierten Raum ein, ohne Tageslicht, ohne Handy oder Laptop. In der ersten Nacht durften die Probanden noch zur normalen Zeit zu Bett gehen. In den darauffolgenden vier Nächten zögerten die Forscher den Schlafrhythmus ihrer Probanden um zehn Stunden hinaus – wie in einer Nachtschicht. Jeweils am ersten und am letzten Tag nahmen sie Blutproben, in denen sie die Aktivität von über 20’000 Genen analysieren.

Das Ergebnis zeigte: 25 Prozent der Gene wurden komplett aus ihrem Tag-Nacht-Rhythmus geworfen. 73 Prozent liessen sich nicht beirren und arbeiteten trotz Nachtschicht weiter, als wäre es Tag. Nur drei Prozent der analysierten Gene passten ihre Aktivität an den veränderten Rhythmus an.

Die Forscher vermuten, dass sowohl die aus dem Rhythmus geratenen wie auch die fälschlicherweise im Tagesrhythmus weiterlaufenden Gene eine ausschlaggebende Rolle bei der Entstehung von Krankheiten spielen.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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