1899 Hoffenheim vor Einigung mit Hoeness - Lob von Onkel Uli
Die TSG 1899 Hoffenheim steht offenbar kurz vor der Einigung mit Trainer Sebastian Hoeness. Von seinem bekannten Onkel Uli gibt es Lob.

Das Wichtigste in Kürze
- Sebastian Hoeness könnte der neue Trainer von 1899 Hoffenheim werden.
- Der Neffe von Bayern-Patron Uli Hoeness war zuletzt Coach bei den Bayern-Amateuren.
«Da gab es schon Situationen, in denen ich mir gewünscht hätte, als Sebastian wahrgenommen zu werden». Das verriet der Meistercoach der Bayern-Amateure vor dem Start in sein erfolgreichstes Trainer-Jahr. «Der Name polarisiert. Aber ich kenne es nicht anders und habe gelernt, damit umzugehen.»
Folgt Hoeness auf Schreuder bei der TSG 1899 Hoffenheim?
Zwölf Monate später winkt dem Sohn des früheren Hertha-Managers Dieter Hoeness und Neffen des Münchner Club-Patrons Uli Hoeness ein grosser Karrieresprung. Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim soll ihn zum Wunsch-Nachfolger von Alfred Schreuder auserkoren haben.
Der kometenhafte Aufstieg bei Bayern München hat nach nur einer Saison als Trainer im Männerfussball Begehrlichkeiten in der Branche geweckt. Der 38-Jährige wird dort nicht als Sohn oder Neffe wahrgenommen. Der frühere Jugendcoach von Hertha Zehlendorf und RB Leipzig hat sich als erfolgreicher Trainer etabliert.
Die Art und Weise, wie er spielerische Dominanz und defensive Stabilität erfolgreich verzahnte, wird als sein grosser Verdienst eingestuft.
«Er hatte am Anfang viele Vorurteile, weil er auch Hoeness heisst. Ich bin ganz glücklich, dass er einen so tollen Job macht. Denn so gut hat die zweite Mannschaft noch nie da gestanden». So lobte Uli Hoeness schon vor den Spekulationen um einen Wechsel zu 1899 Hoffenheim.
Uli Hoeness vorerst nicht begeistert
Dabei war Onkel Uli damals «nicht angetan von der Idee», ihn zu verpflichten. «Uli wusste, was das mit sich bringen kann, dass da immer etwas mitschwingt». Dies sagte der Jung-Hoeness einmal der «Süddeutschen Zeitung».
Name hin oder her: Er setzte sich jedenfalls imponierend durch. Hoeness gilt als loyal und bodenständig, die fachlichen Qualitäten sind ohnehin gross. Hospitationen bei Huub Stevens, Thomas Tuchel und Pep Guardiola betrachtet er als faszinierende Erfahrungen.
«Sebastian ist ein grosses Trainer-Talent», lobte Hermann Gerland im Vereinsmagazin «51». Der aktuelle Flick-Assistent Gerland, einst Förderer und Former von Bastian Schweinsteiger & Co. hatte wie die Bayern-Granden gehofft, mit Sebastian Hoeness den Mann zu finden, der den Campus-Nachwuchs weiterentwickeln kann. Und zwar langfristig.
Dass Hoeness nach einer Saison und trotz Vertrag die Aufstiegschance ergreifen könnte, bringt die Bayern bei der Nachfolgersuche n die Bredouille.
FC Bayern würde Sebastian Hoeness ziehen lassen
Steine würde man Sebastian Hoeness aber sicher nicht in den Weg legen. Zwar ist das Verhältnis zwischen 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern nach Wechseln von Talenten nicht konfliktfrei. Aber die Clubspitzen um Mäzen Dietmar Hopp und Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hegen einen guten Kontakt. Der 38 Jahre alte Trainer soll sich selbst Bedenkzeit eingeräumt haben.
Hoffenheim wäre für Sebastian Hoeness jedenfalls kein komplettes Neuland. Er kennt den Club aus der Saison 2006/07 - als Spieler unter Ralf Rangnick, der ihn später als Trainer zu RB Leipzig lockte. Weitaus länger war Hoeness aber für Hertha BSC auf dem Rasen aktiv.
Insgesamt lief der frühere Mittelfeldakteur 172-mal in Dritt- oder Viertligaspielen auf. Mit 28 Jahren, ähnlich früh wie Onkel Uli, beendete er dann die Spieler-Laufbahn. Jetzt könnte ihn die zweite Karriere schneller als gedacht in die Bundesliga führen.