Bach: Spiele haben Erwartungen «bei weitem übertroffen»
IOC-Präsident Thomas Bach hat den Olympischen Spielen in Tokio ein glänzendes Zeugnis ausgestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seine Sorgen, die Spiele könnten wegen des Ausschlusses der Zuschauer und der strengen Hygieneregeln seelenlos werden, hätten sich nicht bestätigt.
«Diese Spiele haben meine persönlichen Erwartungen bei weitem übertroffen», sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees. Der 67-Jährige lobte die «fantastischen Arenen» und die Freundlichkeit der Helfer. Zudem seien die Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus sehr effizient gewesen.
Seine Sorgen, die Spiele könnten wegen des Ausschlusses der Zuschauer und der strengen Hygieneregeln seelenlos werden, hätten sich nicht bestätigt. «Die Athleten haben diesen Spielen eine grossartige olympische Seele verliehen», schwärmte Bach. In vielen Fällen habe man nicht bemerkt, dass keine Fans in den Arenen gewesen seien. Durch den Fokus auf den Sport habe man die Emotionen der Athleten besser nachempfinden und eine «sehr direkte Verbindung» zu ihnen aufbauen können. «Die Atmosphäre war intensiver als je zuvor», sagte Bach.
Qualität «extrem hoch»
Die Sportlerinnen und Sportler hätten es genossen, sich nach langen Monaten der Pandemie wiederzusehen. «Sie waren sehr dankbar dafür, dass diese Spiele endlich stattfinden können», versicherte der IOC-Chef. Wegen Corona waren die Tokio-Spiele um ein Jahr verschoben worden. Die Qualität des Sports sei trotz der teils schwierigen Vorbereitungen auf Olympia oft «extrem hoch» gewesen, sagte Bach.
Die Spiele seien «ein grosser Erfolg für Japan, aber auch für das IOC und die ganze Sportwelt», betonte der Würzburger. Für eine endgültige Bewertung wolle er aber noch bis zu seiner Rede bei der Schlussfeier am Sonntag abwarten. «Man muss die Ziellinie überschritten haben, um das finale Ergebnis zu kennen», sagte er.
Corona-Zahlen steigen weiter
Angesichts stetig steigender Corona-Zahlen in Tokio hat Bach Auswirkungen der Spiele auf die Infektionslage in der Gastgeberstadt erneut ausgeschlossen. «Diese Behauptungen von indirekten Effekten sind ziemlich unbegründet. Ich kenne keine Zahlen, die das belegen», sagte er.
Er könne nur auf die Aussagen von Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga und Tokios Gouverneurin Yuriko Koike verweisen, die versichert hätten, es gebe weder einen direkten noch indirekten Einfluss der Sommerspiele auf die Corona-Situation in der Hauptstadt. Mit mehr als 5000 Neuinfektionen hatte Tokio zuletzt einen Tageshöchststand seit Ausbruch der Pandemie erreicht. Das schürt die Sorge vor einem Kollaps des Gesundheitssystems.
Die Mission des IOC sei es gewesen, Olympia in Kooperation mit den Gastgebern sicher zu machen, sagte Bach. «Alle Zahlen bestätigen, dass das Konzept der Anti-Corona-Massnahmen funktioniert hat», versicherte der 67-Jährige. Dies hätten auch internationale Experten und die Weltgesundheitsorganisation bestätigt. Die Tokio-Spiele haben Bach zufolge «eine Botschaft der Hoffnung, der Solidarität und des Friedens» gesendet. Man habe bewiesen, auch unter den Bedingungen einer Pandemie ein weltweites Grossereignis ausrichten zu können.