Berlin wird am ersten August-Wochenende zur deutschen Sporthauptstadt. Gleich zehn Verbände küren im vorolympischen Jahr parallel 190 nationale Meister. Speerwurf-Ass Thomas Röhler freut sich auf die Rückkehr ins Olympiastadion.
Zentrale Sportstätte der «Finals 2019»: Der Olympiapark in Berlin. Foto: Paul Zinken
Zentrale Sportstätte der «Finals 2019»: Der Olympiapark in Berlin. Foto: Paul Zinken - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Heisse Kanusprint-Duelle auf der Spree längs der East Side Gallery, fliegende Fäuste im Kuppelsaal, gleichzeitig zehn Meisterschaften mit rund 3000 Sportlern an einem Wochenende in einer Metropole.
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Berlin wird am 3./4. August bei der Premiere des nationalen Multisport-Events zur deutschen Sporthauptstadt. Auch Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler freut sich schon auf die nationalen Mega-Meisterschaften.

«Berlin löst immer ganz besondere Emotionen bei mir aus. Das Publikum ist sehr lebendig - es liebt unsere Sportart und versteht auch etwas davon», sagte der 27 Jahre alte Thüringer auf einer Pressekonferenz in Berlin - und damit genau 100 Tage vor dem Start der «Berlin Finals 2019». Im Olympiastadion hatte Röhler bei den Leichtathletik- Europameisterschaften 2018 die Goldmedaille gewonnen.

Der Student aus Jena glaubt an die Zukunft des Multi-Formats, Röhler sagt aber auch: «Es ist ein Experiment. Die European Championships haben funktioniert, das Experiment ist geglückt. Jetzt kommen die Finals in Berlin - wenn die auch glücken, können wir uns danach noch einmal unterhalten», meinte der Weltklasse-Speerwerfer.

Bei den nationalen Multi-Meisterschaften im vorolympischen Jahr werden die Athleten um 190 Titel kämpfen. ARD und ZDF übertragen in Gemeinschaftsproduktion mehr als 18 Stunden live und im Live-Stream. «Da liegt schon ein Hauch von Olympia in der Luft an diesem Wochenende», meinte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann.

Sein Kollege Axel Balkausky stimmt ihm zu - und schwört auf Teamwork. «Wir haben ein gemeinsames Produktionsteam und sind überall dabei, mit acht Ü-Wagen. Alles wird geteilt, ganz brüderlich», versicherte der ARD-Sportkoordinator. «Das Schwierigste war, die Zeitpläne zwischen den einzelnen Sportarten abzustimmen», sagte Balkausky. Aber auch dieses Problem wurde gelöst.

Ein optisches Highlight werden die Kanu-Sprints auf der Spree sein - an der Oberbaumbrücke unweit der weltberühmten East Side Gallery. Auf einer 160 Meter langen Rennstrecke werden die Titel dort im direkten Duell auf zwei und nicht auf neun Bahnen vergeben. «Für einen Berliner Jung' ist das natürlich eine tolle Location vor einer schönen Kulisse», sagte Kanu-Ass Ronny Rauhe. Die Schwimmer reisen direkt von der WM in Südkorea nach Berlin. «Ich freue mich wahnsinnig drauf», sagte der Essener Freistil-Meister Damian Wierling.

Boxen findet im historischen Kuppelsaal auf dem Gelände des Olympia-Parks statt. «Das ist sehr, sehr schön, dort in den Ring zu steigen», meinte Faustkämpferin Ornella Wahner. Und Turner Lukas Dauser schwört auf das Ziel von Multisport-Veranstaltungen: «Es ist doch schön, dass wir gemeinsam mit den anderen Sportarten so eine tolle Plattform haben.»

Nach Angaben der Organisatoren werden in Berlin 190 Meister in 155 Disziplinen in den Sportarten Leichtathletik, Bahnradsport, Boxen, Kanu, Moderner Fünfkampf, Schwimmen, Wasserspringen, Bogenschiessen, Triathlon und Turnen gekürt.

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