Schiri-Boss Wermelinger: «Schiedsrichter sind kein Freiwild»
Der Penalty im Cup-Halbfinal zwischen Biel und YB sorgt für Gesprächsstoff. Nun hat sich Schiri-Boss Daniel Wermelinger zu Wort gemeldet.
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Das Wichtigste in Kürze
- Schiri-Boss Wermelinger gibt den Fehlentscheid im Cup-Halbfinal zu.
- Über den Umgang mit dem Unparteiischen zeigt er sich besorgt.
- «Die Schiedsrichter sind kein Freiwild», stellt der 54-Jährige klar.
Biel steht sensationell im Cupfinal und kegelt YB raus. Zu reden gibt nach dem Coup jedoch primär eine Schiedsrichter-Entscheidung.
Was ist passiert?
In der Verlängerung gibt Schiri Alessandro Dudic den Bielern einen Elfmeter. Ein Kontakt ist jedoch auch auf den verlangsamten Bildern nicht zu sehen (Video oben).
Der Frust ist insbesondere bei den YB-Fans riesig.
«Wir lagen falsch»
Einen Tag später meldet sich Daniel Wermelinger, Schiedsrichter-Chef beim SFV, zu Wort. Er gibt den Fehlentscheid gegenüber SRF zu.
Von einer Kamera hinter dem Tor sei eine minimale Berührung ersichtlich gewesen, so Wermelinger. Für einen Elfmeter sei diese jedoch nicht ausreichend gewesen.

«Wir haben die Szenen heute angeschaut und sind zum Schluss gekommen, dass diese Berührung zu wenig ist für einen Penalty. Entsprechend wären wir der Meinung gewesen, dass es richtig gewesen wäre, weiterzuspielen in dieser Aktion. Wir lagen falsch», gibt Wermelinger zu.
Und der VAR? Dieser habe sich nicht gemeldet, weil er keine Bilder gefunden habe, «welche klar zeigen, dass keine Berührung stattgefunden hat».
Schiri Dudic hatte Angst
Besorgt zeigt sich der Schiri-Boss jedoch über den Umgang mit dem Unparteiischen.
Wermelinger: «Einem Chef kann es nicht gut gehen, wenn man nachts um halb 3 noch in Kontakt mit eigenen Mitarbeitern steht.»
In Biel sei eine Grenze überschritten worden. «Alessandro Dudic hat mir mitgeteilt, dass er beim Verlassen des Stadions das erste Mal in zwanzig Jahren richtig Angst hatte.»

Daniel Wermelinger findet gegenüber SRF klare Worte. «Die Schiedsrichter sind kein Freiwild. So geht es nicht weiter.»
Der Vorfall rund um Dudic sei rapportiert worden. Nun soll der SFV über die weiteren Schritte entscheiden.
Gut möglich also, dass das Geschehene Konsequenzen hat.
Schiri Dudic, welcher in Biel unter Polizeischutz vom Platz musste, hatte sich bereits nach dem Spiel geäussert.
«Ich habe einen Kontakt wahrgenommen und sogar gehört. Der war für mich massgebend für den Penalty. Ich arbeite mit Fakten – und würde wieder gleich entscheiden», sagte der Unparteiische zur Szene.