Brasiliens ehemaliger NOK-Chef zu 30 Jahren Haft verurteilt
Ein Korruptionsskandal erschüttert den brasilianischen Sport: Bei der Vergabe der Sommerspiele 2016 an Rio de Janeiro flossen Schmiergelder.
Das Wichtigste in Kürze
- Brasiliens Olympia-Komitee kaufte vor der Vergabe der Spiele 2016 an Rio mehrere Stimmen.
- Nun wurden drei Funktionäre zu Haftstrafen verurteilt.
- Der Ex-Chef des Olympischen Komitees muss für 30 Jahre hinter Gitter.
Der ehemalige Vorsitzende des Brasilianischen Olympischen Komitees (COB), Carlos Nuzman, ist im Zusammenhang mit Schmiergeldzahlungen bei der Vergabe der Sommerspiele in Rio 2016 zu 30 Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Dies berichteten brasilianische Medien unter Berufung auf ein Gericht in Rio de Janeiro. Ausser Nuzman wurden den Berichten zufolge zwei weitere Funktionäre schuldig gesprochen. Es handelt sich um Leonardo Gryner und Sergio Cabral.
Gryner, der ehemalige Marketing-Chef des COB, wurde zu 13 Jahren und zehn Monaten verurteilt. Cabral, der Ex-Gouverneur von Rio de Janeiro, muss für zehn Jahre und acht Monate in Haft. Er wurde bereits wegen anderer Korruptionsfälle verurteilt.
Schmiergelder für Vergabe von Olympia 2016
Alle drei waren 2017 wegen Korruption, Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Steuerhinterziehung angeklagt worden. Cabral hatte 2019 erstmals die Zahlung von Schmiergeldern eingeräumt.
Bei der Bewerbung der brasilianischen Millionenmetropole um die Olympischen Spiele 2016 seien Bestechungsgelder geflossen. Er habe für zwei Millionen US-Dollar Stimmen gekauft, um die Spiele für Rio zu sichern, hatte Cabral bei einer Gerichtsanhörung gesagt.
Gemeinsam mit Olympia-Organisationschef Nuzman und dem Unternehmer Arthur Soares habe er Stimmen gekauft. Vor der entscheidenden Abstimmung beim IOC im Jahr 2009 sei die Unterstützung mehrerer Mitglieder durch Schmiergelder gesichert worden.