Die gefallenen Könige Glarner und Forrer

Keystone-SDA
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Bern,

Arnold Forrer und Matthias Glarner standen an den Eidgenössischen Festen 2001 und 2016 ganz oben. Nun müssen die Schwingerkönige in Zug hartes Brot essen.

Matthias Glarner Schwingen
Matthias Glarner, Schwingerkönig von 2016 hat in Estavayer-le-Lac gewonnen. - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Das Wichtigste in Kürze

  • Glarner nahm es mit Galgenhumor.

«Das war eine super erste Hälfte für mich», witzelte der Berner Oberländer, wohl wissend, dass er zwei Jahre nach seinem fürchterlichen Sturz von der Gondel schon nur froh sein musste, überhaupt noch einmal an einem Eidgenössischen teilnehmen zu können.

In den letzten beiden Jahren gelang Glarner nur ein gutes Resultat, vor zwei Wochen am Bernisch Kantonalen in Münsingen, als er im Schlussgang Matthias Aeschbacher forderte und das Fest im 2. Rang beendete. «Mein ganzes Selbstvertrauen stützte auf diesem Ergebnis», so Glarner, «ich bin mir bewusst, dass dies ein wackeliges Konstrukt ist.»

Obwohl er wusste, dass ein schlechter Tag durchaus möglich ist, war Glarner nach dem ersten Tag frustriert: «Die Aufgabe gegen Armon Orlik zu Beginn war natürlich sehr schwierig. Und eigentlich habe ich mich gar nicht so schlecht gefühlt. In den folgenden Gängen fand ich aber nicht ins Fest, ich habe ganz schlecht geschwungen.»

Dank einem Plattwurf im 4. Gang gegen den Innerschweizer Urs Doppmann darf der Schwingerkönig von Estavayer am Sonntag immerhin noch mindestens zweimal antreten. «Vielleicht muss ich etwas weniger nachdenken als am Samstag», so Glarner. Der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung ist jäh geplatzt, im besten Fall kann Glarner aber noch seinen fünften eidgenössischen Kranz holen.

Für einen anderen König ist das Fest dagegen bereits gelaufen. Arnold Forrer, der 2001 in Nyon triumphiert hat, hätte in Zug zu gerne seinen siebten eidgenössischen Kranz gewonnen. Stattdessen muss er nach einer Niederlage und drei Gestellten die Koffer packen. «Viel Schlimmer konnte es nicht kommen», bilanzierte der 40-Jährige, der einsehen musste, dass er in seinem Alter mit den besten Schwingern nicht mehr mithalten kann.

«Im Kopf und im Herz tut es weh», so Forrer, der seine Karriere mit der Marke von 150 Kränzen - derzeit liegt er bei 147 - beenden möchte. Auch deshalb weiss der Toggenburger noch nicht, ob er seine Karriere nach dieser Saison beendet oder nicht. «Vielleicht bestreite ich im kommenden Frühling noch zwei, drei Feste.» Nach diesem Eidgenössischen ist aber mehr als offen, ob Forrer noch die Chance hat, die angestrebte Marke für die Ewigkeit zu erreichen.

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