Gravenberch «spielt»: Kimmichs Rat an Bayerns Ballklauer
Ryan Gravenberch gilt als grosses Mittelfeld-Talent. Das Problem des Neuzugangs beim FC Bayern hat prominente Namen: Kimmich, Goretzka, Sabitzer. Aber das Beispiel Musiala zeigt, was möglich ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Ryan Gravenberch darf sich beim FC Bayern gegen Inter Mailand mal wieder intensiver präsentieren.
«Spielt», antwortete Trainer Julian Nagelsmann in einem Wort auf die Frage, ob der 20 Jahre junge Niederländer zum Abschluss der Champions-League-Gruppenphase am Dienstagabend (21.00 Uhr/Amazon Prime Video) in der Allianz Arena spielen werde.
Zuvor hatte Nagelsmann angekündigt, dass er in der sportlich nicht mehr entscheidenden Partie für die als Gruppenerster feststehenden Münchner rotieren werde. Einige Stammkräfte des deutschen Fussball-Rekordmeisters sollen gegen den Tabellenzweiten mal etwas weniger spielen oder sogar komplett durchschnaufen.
Der im Sommer für knapp 20 Millionen Euro von Ajax Amsterdam verpflichtete und mit einem Fünfjahresvertrag versehene Gravenberch konnte sein Talent bislang nur dosiert im Bayern-Trikot vorzeigen. Trotzdem ist er sehr anerkannt im Kollegenkreis. «Ryan konnte schon einiges zeigen und wird uns auch noch einiges zeigen», sagte Nationalspieler Joshua Kimmich in der Pressekonferenz zum Inter-Spiel.
«Haben einfach einen sehr guten Kader»
Gravenberchs Problem hat prominente Namen. Er hat im Mittelfeld erfahrene Topspieler wie Kimmich (27), Leon Goretzka (27) und Marcel Sabitzer (28) vor sich. «Ryan hat eine herausragende Vorbereitung gespielt», erinnerte Kimmich. Aber genauso Sabitzer, der dann zu Saisonbeginn neben Kimmich auf der Doppel-Sechs spielen durfte. Inzwischen ist Goretzka dort wieder gesetzt. Der Nationalspieler war zu Saisonbeginn wegen einer Knieverletzung ausgefallen.
«Wir haben einfach einen sehr guten Kader», sagte Kimmich. Gravenberch kann sich also meist nur als Einwechselspieler beweisen. Kimmich imponierte dabei dessen Leistung vor einer Woche beim 3:0 gegen den FC Barcelona. «Ich fand, dass Ryan gegen Barça überragend reingekommen ist. Da hat er uns sehr viele Bälle geklaut.»
Kimmich rät zu Geduld
Gravenberchs Offensiv-Qualitäten sind schon länger bekannt, aber auch defensiv steigert er sich. «Er zeigt im Training und auch im Spiel schon, dass er mit dem Ball sehr gut ist, ein gutes Tempodribbling hat und da richtig Meter machen kann. Aber in Barcelona hat er uns auch gezeigt, dass er uns defensiv etwas geben kann», lobte Kimmich. Auch er habe als junger Profi in seiner Anfangszeit beim FC Bayern auf Chancen lauern müssen. Darum lautet sein Rat an Gravenberch: «Er muss nur geduldig bleiben und weiter hart arbeiten.»
Ein gutes Beispiel sei der erst 19 Jahre alte Jamal Musiala. «Am Ende geht es um die Qualität. Und da ist es egal, ob du 19 oder 32 bist. Das sehen wir auch bei Jamal, der alle drei Tage seine Qualität auf den Platz bringt», sagte Kimmich.