IOC-Bach plant keinen Appell an Putin in Ukraine-Krieg
Im Ukraine-Krieg wird IOC-Chef Bach wohl keinen persönlichen Appell an Russlands Präsidenten Putin richten. Er konzentriere sich auf Olympia 2022.

Das Wichtigste in Kürze
- IOC-Präsident Bach wird wohl nicht mit Russland-Präsident Putin über die Ukraine sprechen.
- Das sagt der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees.
- Man wolle sich aufseiten des IOC auf die politische Neutralität konzentrieren.
Angesichts des Aufmarschs Zehntausender russischer Soldaten an der Grenze zur Ukraine wird befürchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in das Nachbarland plant.
«Ich nehme an, er wird sich auf die Spiele konzentrieren. Ich weiss es nicht, aber ich halte das für unwahrscheinlich», sagte Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, in Peking auf die Frage, ob Bach mit Putin wegen einer möglichen militärischen Eskalation in der Ukraine telefonieren werde.
Angesichts des Aufmarschs Zehntausender russischer Soldaten an der Grenze zur Ukraine wird befürchtet, dass der Kreml einen Einmarsch in das Nachbarland plant. Moskau bestreitet das seit Wochen vehement.
Fokus auf politischer Neutralität
Das IOC werde sich auf seine Kern-Botschaft politischer Neutralität konzentrieren, sagte Adams. Er verwies aber auf Bachs Eröffnungsrede bei den Winterspielen in Peking, bei der sich der deutsche IOC-Chef des John-Lennon-Zitats «Give Peace a Chance» («Gebt dem Frieden eine Chance») bedient hatte.
Auch IOC-Olympiadirektor Christophe Dubi verwies auf die Symbolkraft Olympischer Spiele. Die UN-Mitglieder hatten vor den Winterspielen einstimmig beschlossen, den olympischen Frieden zu unterstützen. «Wir können nicht oft genug sagen, wie die Welt wäre, wenn alle tolerant und respektvoll miteinander umgehen», sagte Dubi.
Ukrainischer Skeleton-Pilot mit Botschaft an Olympia 2022
Der ukrainische Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch hatte am Freitag im Zielbereich des Eiskanals von Yanqing einen selbst gebastelten Zettel in den Landesfarben der Ukraine mit der Aufschrift «No war in Ukraine» («Kein Krieg in der Ukraine») in die Kameras gezeigt. Trotz des Verbots für politische Botschaften während der Wettbewerbe und Siegerehrungen bei Olympia hatte das IOC auf eine Strafe für Heraskewitsch verzichtet.
Laut Adams habe das IOC umgehend mit dem Skeletoni und dessen Team gesprochen. Daraufhin zeigte der Ukrainer das Plakat nach dem Finallauf nicht mehr. «Wir hatten Verständnis, er hat es nicht wiederholt, weiter geht es», sagte Adams.