IOC über Tokios OK-Chef: Aussagen über Frauen «unangebracht»
Die abfälligen Kommentare von Olympia-Organisationschef Yoshiro Mori über Frauen haben das IOC auf den Plan gerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem Sturm der Entrüstung in Japan hatte der frühere Ministerpräsident um Entschuldigung gebeten und sogar einen Rücktritt nicht ausgeschlossen, sollte der Druck zu gross werden.
Die Aussagen des Tokio-Funktionärs seien «absolut unangebracht und im Widerspruch zu den Verpflichtungen des IOC und den Reformen seiner Olympischen Agenda 2020», teilte das Internationale Olympische Komitee mit. Mori hatte den Berichten zufolge bei einer Online-Vorstandssitzung des Organisationskomitees der Sommerspiele erklärt, Frauen hätten einen starken Sinn für Rivalität. «Wenn eine von ihnen ihre Hand hebt, denken sie wahrscheinlich, dass sie auch etwas sagen müssen. Und dann sagt jeder etwas», wurde Mori zitiert.
Nach einem Sturm der Entrüstung in Japan hatte der frühere Ministerpräsident um Entschuldigung gebeten und sogar einen Rücktritt nicht ausgeschlossen, sollte der Druck zu gross werden. Das Organisationskomitee hatte die Aussagen des 83 Jahre alten Mori ebenfalls als unangemessen bewertet und sein Bekenntnis zur Gleichstellung der Geschlechter unterstrichen. Wegen der anhaltenden Kritik an Mori berief das OK für den 12. Februar eine Sondersitzung ein, wie der Sender NHK berichtete.
Das IOC versicherte, Inklusion, Solidarität und Massnahmen gegen Diskriminierung weiter vorantreiben zu wollen. Die Ringe-Organisation verwies darauf, dass die Tokio-Spiele mit einem Anteil von 49 Prozent weiblicher Athleten die ersten seien, bei denen die Gleichstellung der Geschlechter erreicht werde. Zudem habe das IOC eine Reihe weiterer Gleichstellungsmassnahmen für Olympia und die eigene Organisation angestossen und umgesetzt.