Joana Mäder: Zürcher Beachvolleyballerin zieht nach Comeback Bilanz
Seit knapp drei Monaten ist Joana Mäder nach ihrer Schulterverletzung zurück auf der Beachvolleyball-Tour. In Gstaad zieht die Zürcherin eine Zwischenbilanz.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Juni 2022 verletzte sich Joana Mäder schwer an der Schulter.
- Seit einigen Wochen ist die Zürcherin nun auf der Beachvolleyball-Tour zurück.
- Ihre Schulter spüre sie seither mal mehr, mal weniger, so die 31-Jährige.
Es war am 17. April, als Joana Heidrich an einem Medientermin in Bern ihr Comeback verkündete und sagte, sie freue sich wie ein kleines Kind, wieder auf dem Feld zu stehen.
Inzwischen hat sich durch die Heirat mit Eishockeyaner Stefan Mäder der Nachname der 31-Jährigen geändert. Und auch ihr Spiel sei anders geworden, erklärte Mäder am Elite-16-Turnier in Gstaad. Hatte sie früher viel über die Kraft gemacht, muss sie nun mehr technisch arbeiten, um ihre Schulter zu entlasten.
«Natürlich kamen da Ängste hoch»
Diese hatte sie sich im Juni vor einem Jahr an der WM in Rom verletzt. Nach einer Operation und wochenlanger Rehabilitationsarbeit kehrten Vergé-Dépré/Mäder Ende April im brasilianischen Uberlandia auf die Pro-Tour zurück.
Dort spielten sie sich bis in die Viertelfinals und scheiterten erst an den topgesetzten Brasilianerinnen Ana Patricia/Duda. «Wir sind super in die Saison gestartet», sagte Vergé-Dépré. «Vielleicht sogar besser als im letzten Jahr.»
Der erste Rückschlag liess jedoch nicht lange auf sich warten. Am zweiten Elite-16-Turnier im tschechischen Ostrava Anfang Juni erreichte das Duo zwar erneut die Viertelfinals.
Doch während der Partie verspürte Mäder erstmals seit langer Zeit wieder Schmerzen in ihrer Schulter. «Natürlich kamen da Ängste hoch, es könnte wieder etwas Schlimmes passieren», sagte Mäder. «Das muss man dann irgendwie in den Griff bekommen.»
Fokus vermehrt auf Erholung
Für die Beachvolleyballerin bedeutete das in erster Linie Mentalarbeit. «Ich musste akzeptieren, dass Rückschläge wie dieser dazugehören. Es nervt, ist aber weiter nicht schlimm.»
Mäder wird medizinisch eng begleitet, wodurch entsprechende Massnahmen sofort ergriffen werden können. So reduzierte sie zwischenzeitlich das spielerische Training und fokussierte sich mehr auf die Erholung.
Ihre Schulter spürt sie seither mal mehr, mal weniger. Nach intensiven Tagen wie am Donnerstag in Gstaad (zwei Spiele über drei Sätze) sei es klar, dass es «ein wenig surre». Ihre Bewegungen seien jedoch schon wesentlich runder als noch vor einigen Wochen, sagte Mäder, die sich «gut überwacht und gut beraten» fühlt.
Dass die Partnerin noch nicht bei 100 Prozent ist, ist natürlich auch für Vergé-Dépré eine Herausforderung. Derzeit liegt der Fokus der Gegnerinnen jeweils klar auf Mäder, die mehrheitlich angespielt wird. «Wenn der Ball den plötzlich auf mich kommt, muss ich bereit sein», erklärte die ein Jahr jüngere Bernerin.
Grosses Ziel Olympia 2024
Seit 2017 spielt das Duo in dieser Formation. 2020 wurden Vergé-Dépré/Mäder Europameisterinnen, ein Jahr darauf gewannen sie Olympia-Bronze. An den nächsten Sommerspielen, 2024 in Paris, erneut um die Medaillen zu spielen, ist der grosse Traum der beiden.
«Einiges läuft schon wieder sehr gut, anderes gilt es weiter zu verfeinern», so Vergé-Dépré. Das Timing zum Beispiel oder auch die Genauigkeit. Die grosse Herausforderung ist, trotz des immer näher rückenden Grossanlasses, die Geduld nicht zu verlieren.
Neben Gstaad werden die Europa- und Weltmeisterschaft in diesem Jahr zu den wichtigen Prüfsteinen für das Team. Da die EM in Wien bereits Anfang August stattfindet, würde es überraschen, wenn Vergé-Dépré/Mäder dort bereits um die Medaillen mitspielen würden. «Das Ziel muss sein, bis zur WM im Oktober die Topform zu erreichen», so Vergé-Dépré. Bis dahin gilt es, Rückschläge zu akzeptieren und Fortschritte zu geniessen.