NFL-Playoffs: Für Brady normal, für viele eine Seltenheit
Es ist Playoff-Zeit in der NFL. Am Wochenende beginnt die K.o.-Runde auf dem harten Weg in den Super Bowl. Bis auf die beiden Topteams Kansas City Chiefs und Green Bay Packers sind alle Mannschaften im Einsatz. Für einige ist es das Ende einer sehr langen Durststrecke.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kansas City Chiefs und die Green Bay Packers haben als beste Teams noch Pause - für die zwölf anderen qualifizierten Mannschaften beginnen nun die Playoffs der NFL.
Dass Quarterback-Superstar Tom Brady in der heissen Phase der Saison dabei ist, ist ein gewohntes Bild.
Für sein neues Team, die Tampa Bay Buccaneers, ist es nach 13 Jahren Pause dagegen eine ungewohnte Erfahrung. Am Wildcard-Wochenende ist die Mannschaft aus Florida in der Gruppe der Favoriten. Ein Überblick:
TAG EINS
Washington Football Team gegen Tampa Bay Buccaneers (2.15 Uhr Sonntag MEZ)
Das Washington Football Team hat als Divisionssieger der NFC East Heimrecht, klarer Favorit aber sind die Buccaneers um Tom Brady mit der deutlich besseren Bilanz in der Hauptrunde. Nach einem Stotterstart hat die Mannschaft aus Florida mit dem erfolgreichsten Quarterback der NFL-Geschichte als wichtigstem Spieler in die Spur gefunden und zuletzt vier Partien in Serie gewonnen. Washington hat nach einer Saison, in der das Team sich vom umstrittenen Namen Redskins trennte und Trainer Ron Rivera an Hautkrebs erkrankte, schon mehr erreicht, als erhofft.
Seattle Seahawks gegen Los Angeles Rams (22.40 Uhr Samstag MEZ)
Mit 40 Touchdownpässen ist Russell Wilson gemeinsam mit Brady der zweitbeste Quarterback der Liga hinter Aaron Rodgers von den Green Bay Packers. Die beiden Hauptrundenbegegnungen mit den Los Angeles Rams aber mochte der Spielmacher der Seattle Seahawks überhaupt nicht. Kein Gegner brachte ihn in seiner Karriere häufiger zu Boden, elf Mal allein in den beiden Partien dieser Saison. «Die machen einfach alles gut», gestand Wilson vor dem Duell. Als drittbestes Team der NFC sind die Seahawks dennoch Favorit.
Buffalo Bills gegen Indianapolis Colts (19.05 Uhr Samstag MEZ)
Auch die Bills haben eine lange Zeit ohne Playoff-Partie hinter sich - und sind nach einer überzeugenden Hauptrunde nun sogar leichter Favorit zum Start. Nach 24 Jahren Pause dürfen sogar einige der als besonders leidensfähig und leidenschaftlich geltenden Fans beim Heimspiel gegen die Indianapolis Colts dabei sein. Inklusive Medien und Mitarbeitern sind etwa 7000 Menschen zugelassen am Samstag, alle müssen einen negativen Corona-Test vorweisen. Ob bei einem Sieg auch in der folgenden Partie Zuschauer zugelassen sind, ist noch unklar.
TAG ZWEI
Pittsburgh Steelers gegen Cleveland Browns (2.15 Uhr Montag MEZ)
Seit 2002 warten die Browns auf ein Playoff-Spiel in der NFL - und müssen nun gegen die Pittsburgh Steelers auf ihren Cheftrainer verzichten und womöglich auch auf Spieler: Corona ist schuld. Kevin Stefanski ist infiziert, will die Chance aber trotzdem irgendwie nutzen. Denn eigentlich das Timing gut, die Steelers stecken in einer Krise. Lange scheinbar auf dem Weg zu einer Hauptrunde ohne Niederlage, verlor das Team um Quarterback Ben Roethlisberger vier der vergangenen fünf Partien. Die jüngste Pleite gab es: Gegen die Browns.
New Orleans Saints gegen Chicago Bears (22.40 Uhr Sonntag MEZ)
In kaum einem anderen Duell am Wochenende sind die Rollen so eindeutig verteilt. Die New Orleans Saints um Quarterback Drew Brees sind klarer Favorit und haben in der Hauptrunde vier Spiele mehr gewonnen als die Chicago Bears. Die hatten zwischenzeitlich sechs Pleiten in Serie und müssen auf wichtige Spieler verzichten. Sowohl Verteidiger Roquan Smith wie auch Passempfänger Darnell Mooney fehlen gegen das zweitbeste Team der NFC.
Tennessee Titans gegen Baltimore Ravens (19.05 Uhr Sonntag MEZ)
Lamar Jackson von den Baltimore Ravens zählt zu den aufregendsten Quarterbacks der Liga. Auf einen Sieg in den Playoffs wartet er aber nach zwei Spielzeiten noch immer und muss sich nach den Pleiten in den ersten Runden 2020 und 2019 einige Kritik gefallen lassen. Gegen die Titans soll sich das nun ändern. Tennessee hat mit Runningback Derrick Henry einen herausragenden Profi in der Offensive, ist aber defensiv so schwach wie kaum ein anderes Teams der NFL. Mit je elf Siegen und fünf Niederlagen ist die Ausgangssituation so eng wie in keinem anderen Duell am ersten Wochenende.