Olympia: Organisation und Entscheidungsträger
Hinter Olympia steht die Olympische Bewegung, dessen Dachorganisation das Internationale Olympische Komitee ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Olympische Bewegung besteht aus drei Hauptkomponenten.
- Dachorganisation der Bewegung ist das IOC, das seit 2013 von Thomas Bach präsidiert wird.
- Die Bestimmung der Austragungsorte folgt einem Ablauf mit mehreren Phasen.
Mehrere nationale und internationale Sportorganisationen und -verbände, Medienpartner sowie weitere Personen bilden gemeinsam die Olympische Bewegung.
Internationales Olympisches Komitee (IOC)
Das IOC ist die Dachorganisation der sogenannten Olympischen Bewegung und wird seit 2013 von Thomas Bach präsidiert. Sein Sitz befindet sich in Lausanne.
Das IOC hält die Schirmherrschaft über die Olympische Bewegung und besitzt alle Rechte an den olympischen Symbolen sowie den Spielen. Das IOC ist verantwortlich für die Betreuung und Mitorganisation der Olympischen Spiele sowie der Paralympics.
Weiter übernimmt es die Auswahl der Austragungsorte und der Sportarten sowie die Vermarktung der Übertragungsrechte für Olympia.
IOC: Verschiedene Organe
Die Entscheidungen und Beschlüsse des IOC lassen sich auf drei Organe verteilen: Präsident, Vorstand und Hauptversammlung. Der Präsident repräsentiert das IOC bei allen offiziellen Anlässen und hat den Vorsitz über alle Aktivitäten.
Zu Beginn war es die Regel, dass der Präsident aus dem folgenden Austragungsland kommen soll. Diese Regel trat 1896 in Kraft, als Pierre de Coubertin das Präsidentenamt übernahm. Sie wurde jedoch nicht eingehalten und de Coubertin behielt sein Amt bis 1925. Er wurde zum Ehrenpräsidenten auf Lebenszeit ernannt.
Inzwischen ist die Wahl des Präsidenten klar geregelt und erfolgt auf einer IOC-Session. Die erste Amtsperiode dauert acht Jahre und eine Wiederwahl ist für vier Jahre möglich. Eine dritte Amtsperiode ist nicht vorgesehen.
Der Vorstand besteht aus dem Präsidenten, vier Vizepräsidenten sowie zehn weiteren Mitgliedern. Er wird bei einer geheimen Wahl auf einer Session bestimmt. Die Mitglieder werden für vier Jahre gewählt und können für weitere vier Jahre wiedergewählt werden.
Zuständig ist der Vorstand für alle Verwaltungsaufgaben, Finanzen, interne Regularien sowie Handlungsweisen des Komitees. Weiter erfolgt die Auswahl der Kandidatenstädte durch den Vorstand. Eine wichtige Aufgabe ist zudem die Überwachung über die Einhaltung der olympischen Charta.
Die Hauptversammlung als oberstes Organ ist eine jährliche ordentliche Versammlung aller Mitglieder des IOC. Hierbei werden einerseits Mitglieder gewählt und Beschlüsse über Änderungen der olympischen Charta gefasst. Andererseits wird die Wahl der Gastgeberstädte durchgeführt.
Olympische Bewegung
Die Olympische Bewegung besteht im Grunde aus drei Hauptkomponenten, welche für verschiedene Dinge zuständig sind. Die internationalen Sportverbände, wie beispielsweise die FIFA, sind für die Einhaltung der Regeln in ihrer Sportart verantwortlich.
Weiter gibt es die Nationalen Olympischen Komitees, welche das IOC in den Mitgliedsländern vertreten und die teilnehmenden Athleten selektieren. Ausserdem planen die Organisationskomitees der Olympischen Spiele die Ausrichtung der Veranstaltung in den Städten.
Diese Komitees lösen sich meist nach Ende einer Olympia-Veranstaltung oder nach der Nicht-Wahl auf. Sie bestehen daher nur für kurze Zeit.
Olympia: Bestimmung der Austragungsorte
Der Austragungsort wird sieben Jahre vor Beginn der Austragung bestimmt. Dies geschieht in zwei Phasen. Zuerst bewirbt sich eine Stadt beim Nationalen Olympischen Komitee ihres Landes. Falls sich mehrere Städte im Land bewerben, selektiert das Komitee intern.
Dem IOC darf schliesslich nur eine Stadt pro Land für Olympia vorgeschlagen werden. Nachdem die Frist für Vorschläge abgelaufen ist, beginnt die erste Phase. Die Organisationskomitees der einzelnen Städte müssen dann einen detaillierten Fragebogen zu verschiedenen Schlüsselkriterien ausfüllen.
Zudem müssen die Städte versichern, dass die olympische Charta und weitere Vorschriften eingehalten werden. Im Anschluss überprüft ein Ausschuss die Fragebögen und das Potenzial der Städte. Darauf basierend werden vom IOC-Exekutivkomitee die Bewerber für die zweite Phase ausgewählt.
In der zweiten Phase wird von den Städten eine umfangreiche Projektpräsentation gefordert. Jede einzelne Stadt wird ausführlich von der Evaluationskommission analysiert. Hierbei werden auch die Bewerberstädte besucht und die Sportanlagen für Olympia geprüft.
Kurz vor der Entscheidung wird von der zuständigen Kommission ein Bericht mit ihren Beurteilungen veröffentlicht. Danach stellt das IOC die finale Liste der Kandidaten für Olympia zusammen.
Bei der Generalversammlung des IOC findet die Vergabe statt, welche in geheimer Abstimmung durchgeführt wird. Nach der Wahl wird ein Vertrag zwischen dem Organisationskomitee des Landes und dem IOC unterzeichnet.
