Olympia: Tokio vor erneutem Notstand
Das Wichtigste in Kürze
- Die Olympischen Spiele finden in Tokio statt.
- Die Regierung hat nun beschlossen einen erneuten Notstand zu verhängen.
- Dieser soll die Pläne der Verantwortlichen von Olympia aber nicht kreuzen.
Die Regierung wolle den Notstand für Tokio sowie Osaka, Kyoto und die Präfektur Hyogo voraussichtlich ab Sonntag bis zum 11. Mai in Kraft setzen. Eine Entscheidung solle am Freitag fallen. In diesen Zeitraum fällt die sogenannte «Goldene Woche».
Eine Aneinanderreihung nationaler Feiertage, in der normalerweise Millionen Japaner auf Reisen gehen.
Kurz vor den geplanten Olympischen Spielen verhängt Japan damit zum dritten Mal über Tokio den Notstand. Grund ist die starke Ausbreitung neuer Virus-Varianten.
«Diese Massnahme würde dem sehr sorgfältigen Ansatz der japanischen Behörden entsprechen», hat Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees gesagt.
Tokio ist im Sommer Gastgeber für die Olympischen Spiele und die Paralympics. Die Spiele waren wegen der Corona-Krise um ein Jahr verschoben worden.
Japan ist zwar bisher deutlich besser durch die Pandemie gekommen als viele andere Länder. Doch nun steigen die Infektionen wegen neuer Varianten wieder deutlich an. Die bisher ergriffenen Massnahmen reichten nicht, so Gouverneurin Yuriko Koike.
Japans Olympia-Macher halten dennoch an den Plänen in Tokio fest. Sie wollen angesichts der wieder steigenden Corona-Infektionen mit einer Entscheidung über die Zulassung heimischer Zuschauer noch länger als geplant warten.
Ein Beschluss könne womöglich erst im Juni fallen, bestätigte Organisationschefin Seiko Hashimoto am Vortag. «Ich glaube, wir brauchen etwas mehr Zeit, um ein genaues Urteil fällen zu können», sagte Hashimoto.
In Japan sprach sich zuletzt in Umfragen eine klare Mehrheit für eine erneute Verlegung oder eine Absage der Spiele aus. IOC-Chef Bach versicherte jedoch erneut, Tokio sei «weiterhin der bislang am besten vorbereitete Olympia-Gastgeber».