Russland zählt weiterhin viele Dopingverstösse
Das Wichtigste in Kürze
- Die russische Anti-Doping-Agentur zählt immer mehr Doping-Verstösse.
- Die Zunahme dürfte auch auf mehr durchgeführte Kontrollen zurückzuführen sein.
Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada ist besorgt, weil sie bei den Sportlern weiter auf viele Unregelmässigkeiten stösst. Im vergangenen Jahr habe Rusada 59 mutmassliche Verstösse gezählt, sagte Generaldirektor Juri Ganus heute Dienstag in Moskau. Im laufenden Jahr seien es bis Anfang September bereits 113 Verstösse gewesen. «Diese Zahl macht uns sehr besorgt», sagte Ganus der staatlichen Agentur R-Sport zufolge.
2017 habe es in 170 Fällen Probleme gegeben, Dopingproben zu entnehmen; in diesem Jahr seien es bereits 200 solcher Fälle. Die Zahlen sind nur bedingt vergleichbar, weil die Rusada in diesem Jahr mehr Proben gesammelt hat. Unbekannt ist auch, ob und wie viele der aufgedeckten Verstösse zu Sperren und anderen Strafen geführt haben.
Die Agentur in Moskau hatte 2015 im Skandal um massenhaftes Doping im russischen Sport ihre Anerkennung durch die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada verloren. Ganus äusserte sich skeptisch zu den Aussichten, dass die Wada-Führung Russland am 20. September wieder aufnimmt. Der Rusada sei es aber gelungen, in den vergangenen Monaten das Vertrauen mehrerer Weltsportverbände zurückzugewinnen, sagte er.