Sperren im Baseball: Viagra laut Antidoping Schweiz unproblematisch
Wegen «Billig-Viagra» wurden zwei US-Baseballer des Dopings überführt. Laut Antidoping Schweiz ist zertifiziertes Viagra im Gegensatz zu Kopien unproblematisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einem Bericht konsumieren viele Spieler der MLB rezeptfreies «Billig-Viagra».
- Die Liga reagiert und warnt die Baseballer nach Dopingsperren gegen zwei Spieler.
- Jetzt bestätigt Antidoping Schweiz: Viagra ist kein Doping – solange es zertifiziert ist.
- Bei «Billigware» hingegen gebe es ein Risiko für Verunreinigungen.
Wie «ESPN» kürzlich berichtete, ist der Konsum von rezeptfreiem «Billig-Viagra» (beispielsweise von Tankstellenshops) unter den US-Baseballern verbreitet. Deshalb schritt die Major League Baseball (MLB) ein und warnte die Spieler in einer offiziellen Mitteilung.
Die Baseballer werden aufgefordert, auf ein möglicherweise mit verbotenen Inhaltsstoffen verunreinigtes Viagra zu verzichten. Um so einer allfälligen Dopingsperre aus dem Weg zu gehen.
So wurden in dieser Saison bereits zwei Spieler aus solchen Gründen des Dopingkonsums überführt. Diese behaupteten, dass die nachgewiesenen und verbotenen Bestandteile in ihrem Urin von billigem «Tankstellen-Viagra» stammten.
Viagra ist kein Doping
Auf Nachfrage von Nau bestätigt Antidoping Schweiz: Die Mitteilung der MLB macht durchaus Sinn. «Viagra als Produkt steht nicht auf der Dopingliste. Und auch ein übermässiger Konsum davon kann nicht zu einem Dopingvergehen führen.» Dies ist aber natürlich nur dann der Fall, wenn Sportler ein zertifiziertes Produkt verwenden.
Bisher unbekannter Vorfall
Problematisch sind vielmehr die im Viagra enthaltenen Substanzen (Wirkstoffe). Deshalb zeigt sich auch Antidoping Schweiz wenig verwundert über den positiven Test der beiden Baseballer. «Dopingvergehen sind auf verunreinigte Produkte zurückzuführen, welche in verunreinigten Produktionsanlagen hergestellt wurden.»
Für die Stiftung Antidoping Schweiz ist der Viagra-Fall aus der besten Baseball-Liga der Welt aber dennoch neu. «In der Schweiz sind keine solchen Fälle im Zusammenhang mit Viagra bekannt.»