Europa-Widerstand gegen Club-WM bröckelt
«Die bisherige Club-WM jedes Jahr im Dezember ist ein Nonsens-Wettbewerb. Ich verstehe die FIFA, dass dieser Wettbewerb jetzt reformiert werden soll», sagte Rummenigge der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Da die Mehrzahl der Teilnehmer europäische Clubs sind, muss ein Konsens zwischen FIFA und UEFA gefunden werden. Nur so wird man Streitereien verhindern können.»
Bayern-Präsident Uli Hoeness sagte nach dem 6:0-Sieg der Münchner in der Bundesliga gegen den FSV Mainz 05, er befürworte den reformierten Wettbewerb ebenfalls. «Dieser Confederations Cup ist für die Katz, deswegen, Club-WM mit tollen Mannschaften, alle vier Jahre statt Confederations Cup, wunderbar.» Zuvor hatte bereits die französische Zeitung «L'Équipe» berichtet, dass sich auch Real Madrid für eine Teilnahme ausgesprochen habe und dem Wettbewerb im Sommer 2021 «mit Vorfreude» entgegensehe.
Noch bevor Infantino in Miami den Ausbau der Club-WM von sieben auf 24 Teilnehmer verkündete und sich selbst freudestrahlend als grosser Sieger verkaufen wollte, hatte die Europäische Club-Vereinigung ECA eigentlich ihren Boykott angekündigt. Keiner der von ihr vertretenen 232 Vereine werde an der Premiere des reformierten Turniers teilnehmen, hiess es ultimativ. Ein Protestschreiben, das auch an Infantino ging, hatten die ECA-Vorstandsmitglieder unterzeichnet, darunter auch Michael Gerlinger als Vertreter des FC Bayern München und Real-Vizepräsident Pedro López Jiménez.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Blockade-Allianz von Europas Top-Clubs gegen das Lieblingsprojekt von FIFA-Chef Gianni Infantino wird noch schneller brüchig als erwartet.
Im Verteilungskampf um Geld und Einfluss bei der XXL-Club-WM äusserten sich Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeness positiv über den reformierten Wettbewerb und würden wohl doch gerne mit dem FC Bayern München dabei sein. Einen Tag nach dem Beschluss des FIFA-Councils zur Ausweitung der Vereins-Weltmeisterschaft für 2021 und dem angekündigten Widerstand der europäischen Fussball-Elite forderte Bayerns Vorstandschef Rummenigge eine Kommission des Weltverbandes mit Vertretern der Clubs, Ligen und Profis, um eine Lösung zu finden.
«Die bisherige Club-WM jedes Jahr im Dezember ist ein Nonsens-Wettbewerb. Ich verstehe die FIFA, dass dieser Wettbewerb jetzt reformiert werden soll», sagte Rummenigge der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Da die Mehrzahl der Teilnehmer europäische Clubs sind, muss ein Konsens zwischen FIFA und UEFA gefunden werden. Nur so wird man Streitereien verhindern können.»
Die weitere Entwicklung zeigt nun, dass Maximalforderungen offenkundig wie so häufig im Weltfussball vor allem der Stärkung der eigenen Verhandlungsposition dienen. Ohne Kaliber wie Real, Juventus Turin oder die Teams aus Manchester wäre eine Club-WM schon vor Start obsolet. Aber auch die Vereine dürften sich bei entsprechenden finanziellen Anreizen eine Teilnahme nicht entgehen lassen.
So eröffnete Rummenigge auch gleich den Poker um die Verteilung der zu erwartenden Millioneneinnahmen. «Solidaritätszahlungen sind unabdingbar und wichtig. Ich habe aber gehört, dass diese vorgesehenen Zuwendungen an die Nationalverbände gehen sollen. Das halte ich nicht für gegeben», sagte Rummenigge.
Gegen die Stimmen der sieben europäischen Vertreter um DFB-Chef Reinhard Grindel hatte Infantino am Freitag das neue Format der Club-WM im Council des Weltverbands durchgedrückt. Rummenigge kritisierte den FIFA-Chef für eine aus seiner Sicht schlechte Kommunikationspolitik mit der ECA. «Das führt dann schon mal zu einer Abwehrhaltung in der Öffentlichkeit. Ich bedaure das, und es gefällt mir nicht, dass zwischen FIFA, UEFA und der ECA in dieser Sache kein positiver Diskussionsfaden besteht. Das gilt es zu korrigieren», forderte der ECA-Ehrenvorsitzende Rummenigge.
Bayern-Präsident Uli Hoeness sagte nach dem 6:0-Sieg der Münchner in der Bundesliga gegen den FSV Mainz 05, er befürworte den reformierten Wettbewerb ebenfalls. «Dieser Confederations Cup ist für die Katz, deswegen, Club-WM mit tollen Mannschaften, alle vier Jahre statt Confederations Cup, wunderbar.» Zuvor hatte bereits die französische Zeitung «L'Équipe» berichtet, dass sich auch Real Madrid für eine Teilnahme ausgesprochen habe und dem Wettbewerb im Sommer 2021 «mit Vorfreude» entgegensehe.
Die Club-WM soll künftig alle vier Jahre statt jedes Jahr stattfinden - damit rückt die nahtlose Versorgung mit Pflichtspielen im globalen Terminkalender immer näher. Gemäss eines FIFA-Papiers, aus dem die Nachrichtenagentur AP zitierte, würde die letzte Abstellungsperiode für Länderspiele der Saison 2020/2021 schon Ende Mai beginnen und damit direkt hinter das Champions-League-Finale rücken, für das sich auch München als Gastgeber beworben hat.
Noch bevor Infantino in Miami den Ausbau der Club-WM von sieben auf 24 Teilnehmer verkündete und sich selbst freudestrahlend als grosser Sieger verkaufen wollte, hatte die Europäische Club-Vereinigung ECA eigentlich ihren Boykott angekündigt. Keiner der von ihr vertretenen 232 Vereine werde an der Premiere des reformierten Turniers teilnehmen, hiess es ultimativ. Ein Protestschreiben, das auch an Infantino ging, hatten die ECA-Vorstandsmitglieder unterzeichnet, darunter auch Michael Gerlinger als Vertreter des FC Bayern München und Real-Vizepräsident Pedro López Jiménez.
Die Club-WM soll vom 17. Juni bis 4. Juli 2021 stattfinden und den bislang als WM-Test stattfindenden Confederations Cup ersetzen. Gleich im Anschluss könnten der Afrika-Cup und der Gold-Cup in Nord- und Mittelamerika vom 5. bis 31. Juli gespielt werden. Damit würden diese Spieler ihren Clubs in der Saison-Vorbereitung fehlen.
Auch die Frage der Starter wird noch heiss diskutiert werden. Europa bekam acht Teilnehmer zugesprochen, ursprünglich wollte die FIFA sogar zwölf europäische Teams dabei haben. Nach Protesten aus der Europäischen Fussball-Union UEFA, die die Club-WM als Konkurrenz zur Champions League sieht, wurde diese Zahl reduziert. «Wir hoffen, dass alle grossen Teams teilnehmen. Wir hatten positive und konstruktive Diskussionen und setzen diese fort», sagte Infantino.
Die weitere Entwicklung zeigt nun, dass Maximalforderungen offenkundig wie so häufig im Weltfussball vor allem der Stärkung der eigenen Verhandlungsposition dienen. Ohne Kaliber wie Real, Juventus Turin oder die Teams aus Manchester wäre eine Club-WM schon vor Start obsolet. Aber auch die Vereine dürften sich bei entsprechenden finanziellen Anreizen eine Teilnahme nicht entgehen lassen.
So eröffnete Rummenigge auch gleich den Poker um die Verteilung der zu erwartenden Millioneneinnahmen. «Solidaritätszahlungen sind unabdingbar und wichtig. Ich habe aber gehört, dass diese vorgesehenen Zuwendungen an die Nationalverbände gehen sollen. Das halte ich nicht für gegeben», sagte Rummenigge.
Gegen die Stimmen der sieben europäischen Vertreter um DFB-Chef Reinhard Grindel hatte Infantino am Freitag das neue Format der Club-WM im Council des Weltverbands durchgedrückt. Rummenigge kritisierte den FIFA-Chef für eine aus seiner Sicht schlechte Kommunikationspolitik mit der ECA. «Das führt dann schon mal zu einer Abwehrhaltung in der Öffentlichkeit. Ich bedaure das, und es gefällt mir nicht, dass zwischen FIFA, UEFA und der ECA in dieser Sache kein positiver Diskussionsfaden besteht. Das gilt es zu korrigieren», forderte der ECA-Ehrenvorsitzende Rummenigge.
Die Club-WM soll künftig alle vier Jahre statt jedes Jahr stattfinden - damit rückt die nahtlose Versorgung mit Pflichtspielen im globalen Terminkalender immer näher. Gemäss eines FIFA-Papiers, aus dem die Nachrichtenagentur AP zitierte, würde die letzte Abstellungsperiode für Länderspiele der Saison 2020/2021 schon Ende Mai beginnen und damit direkt hinter das Champions-League-Finale rücken, für das sich auch München als Gastgeber beworben hat.
Die Club-WM soll vom 17. Juni bis 4. Juli 2021 stattfinden und den bislang als WM-Test stattfindenden Confederations Cup ersetzen. Gleich im Anschluss könnten der Afrika-Cup und der Gold-Cup in Nord- und Mittelamerika vom 5. bis 31. Juli gespielt werden. Damit würden diese Spieler ihren Clubs in der Saison-Vorbereitung fehlen.
Auch die Frage der Starter wird noch heiss diskutiert werden. Europa bekam acht Teilnehmer zugesprochen, ursprünglich wollte die FIFA sogar zwölf europäische Teams dabei haben. Nach Protesten aus der Europäischen Fussball-Union UEFA, die die Club-WM als Konkurrenz zur Champions League sieht, wurde diese Zahl reduziert. «Wir hoffen, dass alle grossen Teams teilnehmen. Wir hatten positive und konstruktive Diskussionen und setzen diese fort», sagte Infantino.