Wladimir Klitschko: IOC-Empfehlung «verseucht olympischen Geist»
Das IOC stellt Sportlern aus Russland und Belarus eine Rückkehr in internationale Wettbewerbe in Aussicht. Wladimir Klitschko ist empört.
Das Wichtigste in Kürze
- Klitschko wirft IOC-Präsi Bach vor, den «Farben und Interessen Russlands» zu dienen.
- Das IOC empfiehlt, russische und belarussische Sportler wieder zuzulassen.
- Heute sprach sich auch Swiss Olympic gegen eine Russen-Rückkehr aus.
Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko kritisiert das Internationale Olympische Komitee heftig. Die Organisation machte gestern russischen und belarussischen Sportlern die Tür zur Rückkehr in Sport-Wettkämpfe auf.
«Diese Entscheidung verseucht den olympischen Geist und ist wie dieser Krieg: ein Unsinn», schrieb der 47 Jahre alte Ukrainer auf Twitter. Und stellte dazu ein Bild von sich mit der olympischen Goldmedaille von Atlanta 1996 um den Hals.
Klitschko attackiert namentlich auch den IOC-Präsidenten. «Thomas Bach dient den Farben und Interessen Russlands.» Die Empfehlung an die Weltverbände, ausgeschlossene Athleten unter Bedingungen wie einer «neutralen Fahne» wieder zuzulassen, bezeichnete er als «falsche Flagge».
Seit dem russischen Angriffskrieg in seiner Heimat gehört Wladimir Klitschko zu den grössten Kritikern Bachs.
Das IOC hatte gestern die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler als neutrale Athleten zu internationalen Wettbewerben empfohlen. Das gilt aber nicht für alle: Sportler mit Verbindung zu Militär und Sicherheitsorganen sowie Mannschaften sollen dem Beschluss der IOC-Spitze zufolge weiter ausgeschlossen bleiben.
Eine Entscheidung über eine Teilnahme-Erlaubnis für die Olympischen Spiele 2024 in Paris werde erst zu späterem Zeitpunkt getroffen, betonte Bach.
Heute Dienstag sprach sich auch Swiss Olympic gegen eine Russen-Rückkehr aus.