Zukunft der Skiakrobatik-Dynastie Roth ist gesichert
Es gibt kaum etwas, das in der Skiakrobatik-Szene mehr verpflichtet als der Name Roth. Bei Noé Roth ist der Name keine Bürde, er ist ein Versprechen.

Einst selber Skiakrobat, ist Michel Roth seit drei Jahrzehnten als Coach für die Schweizer Aerials-Athleten zuständig: Roth begleitete Sonny Schönbächler 1994 an den Winterspielen in Lillehammer bei seinem Gold-Comeback.
Er coachte seine Frau Colette vier Jahre später in Nagano zu Bronze. Und stand 2006 in Turin ebenso an der Schanze, als Evelyne Leu für die Schweiz bei den Aerials-Athleten zuletzt Olympia-Gold gewann.
Nun stand er bei der Bronze-Medaille seines Sohnes Noé Roth an der Seite. Erst vor zwölf Monaten an den Olympischen Spielen war der Sohn in einem Wettkampf erstmals Dreifach-Rotationen gesprungen. Nun sprang er an seinem erst vierten Wettkampf, an dem er solche Höchstschwierigkeiten zeigte, sogleich zweimal aufs Podest.
Ruhige Art
Ein Schlüssel zum Erfolg von Roth jr. ist die ruhige, teils fast schon gleichgültig wirkende Art des Zugers. Druck oder Nervosität während der Springen scheinen für den Junioren-Weltmeister Fremdwörter. Die Bürde des Familiennamens: «Da spüre ich gar keinen Druck.» Dass er mit 18 Jahren bereits zum Teamleader aufsteigt: «Das macht für mich keinen Unterschied.»
Das Geheimnis seiner Ruhe: «Das war eigentlich schon immer so.» Auch für den Vater ist die Ruhe und Abgeklärtheit, mit der sein Sohn an Wettkämpfen zuweilen auftritt ein Rätsel. «Das macht einem manchmal fast ein bisschen Angst», sagt er dazu.
Das Duo Roth/Roth wird der Aerials-Szene voraussichtlich noch einige Jahre erhalten bleiben. «Ich liebe den Sport nach wie vor und möchte nichts anderes machen», bekennt sich der Coach zu seiner Aufgabe.
Für die Schweiz sind dies goldige Aussichten: Geht der Aufstieg von Roth jr. in gleichem Stil weiter, dürfte er bereits im Hinblick auf die Olympischen Spiele in drei Jahren in Peking zu den Titelanwärtern gehören. An der Schanze zu stehen, und als Coach zuzusehen, wie der Sohn Olympia-Gold gewinnt: Etwas, das selbst der Skiakrobatik-Doyen Michel Roth noch nie erlebt hat.