Die wundersamen Time Outs des Arno del Curto

Jan Weisstanner
Jan Weisstanner

Prättigau,

Der HC Davos ist mit einem Break in die Playoff-Viertelfinals gegen den EHC Biel gestartet. Basis für den Sieg war ein Time-Out des HCD-Patrons Arno del Curto. Nicht zum ersten Mal erweist sich eine Auszeit des Engadiners als Lösung.

0:5 ging der HC Davos zum Ende der Qualifikation gegen den HC Lugano unter, und dies zurecht. Nichts deutete darauf hin, dass die Davoser in den Playoffs im ausverkauften Bieler Eisstadion den formstarken Tabellendritten die Leviten lesen würden. Zu unsicher waren die Goalies. Zu harmlos die Offensive.

Die Frage, die letztendlich allen auf der Zunge brennt, ist: Was sagt del Curto seinen Jungs in den entscheidenden Momenten in den Auszeiten? Enzo Corvi beschrieb es so: «Er appellierte an uns, den Kopf nicht zu verlieren und einfach zu spielen.» Klingt nach keinem wirklich wundersamen Mittel. Die Stärke von del Curtos Auszeiten liegt darin, diese im richtigen Moment zu nehmen.

Und da liegt der Rekordmeister nach sieben Minuten auch bereits mit 0:2 hinten. Die Krise scheint sich ihren Weg durch die Bündner Mannschaft zu bahnen. Der Boss reagiert: Arno del Curto nimmt ein Time-Out, feuert eine mit Wut und Tadel gewürzte Rede in die Runde. Und plötzlich ist der HCD wieder zur Stelle. Wie aus dem Nichts schalten die Davoser drei Gänge rauf und drehen das Spiel, holen sich dank dem 5:2-Sieg das Break (Nau berichtete). Es scheint, als habe del Curto mit seiner Wutrede die Energiezufuhr der Seeländer gekappt.

Ob dies auch im heutigen, zweiten Duell gegen den EHC Biel nötig ist, wird man sehen. Fakt ist: Der HC Davos ist wiedererwacht – und bereit für grosse (Playoff-)Taten. Biel dürfte gewappnet sein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Dank eines Time-Outs konnte der HC Davos die erste Partie gegen Biel drehen und gewinnen.
  • Erinnerungen an weitere wundersame Time-Outs von Arno del Curto werden wach.
  • Heute steigt der HC Davos zuhause als Favorit in die zweite Partie.

Erinnerungen an Lausanne

Das Rezept der wundersamen Time-Outs

Nicht zum ersten Mal drehen die Davoser nach einem Time-Out das Spiel. Erinnerungen an das letztjährige Playoff-Viertelfinalduell gegen Lausanne werden wach. Auch da lagen die Bündner 0:3 hinten, drehten das Spiel dann zum 5:3. Nach einem Time-Out.

Schliesslich geht es darum, dem Team eine Verschnaufpause zu gönnen, und zwar dann, wenn es diese am meisten braucht. Braut man dies zusammen mit den richtigen Worten, die ein Altmeister wie del Curto nach über 20 Jahren beim selben Klub stets zu finden vermag, resultiert daraus das Rezept zu den wundersamen Time-Outs des HC Davos.

Leidenschaftlich aufbrausend: Arno del Curto steht seit über 20 Jahren als geladenes Alteisen an der Bande des HC Davos.
Leidenschaftlich aufbrausend: Arno del Curto steht seit über 20 Jahren als geladenes Alteisen an der Bande des HC Davos. - Keystone

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