Eisbrecher mit ZSC Lions Flügel Simon Bodenmann
Das Wichtigste in Kürze
- Nau spricht in der Rubrik «Eisbrecher» mit Hockey-Profis.
- Dieses Mal mit ZSC Lions-Flügel Simon Bodenmann, der im Sommer vom SCB kam.
- Der 30-Jährige erzählt von seinen ersten Eishockey-Schritten.
Simon Bodenmann schaffte bei Kloten den Sprung von den Junioren zu den Profis. Mittlerweile spielt er für den Stadtrivalen ZSC Lions. Im «Eisbrecher» stellt er sich den Fragen von Nau.ch.
Nau.ch: Erinnern Sie sich an Ihre ersten Schritte auf dem Eis?
Simon Bodenmann: «Ich besuchte einen Hockey-Schnupperkurs, fiel auf den Hinterkopf und erwachte schreiend im Schoss meiner Mutter. Es hätte also durchaus in eine andere Richtung gehen können…»
Nau.ch: Haben Sie Ihr Tun auf dem Eis schon mal in Frage gestellt?
Simon Bodenmann: «Diese Momente gab’s, obwohl ich schon immer eher übermotiviert war. In meiner zweiten Saison in Kloten absolvierte ich eine gute Vorbereitung und wurde zu Saisonbeginn trotzdem zu Thurgau abgeschoben. Ich verstand die Welt nicht mehr.»
Keine negative Energie in Garderobe der ZSC Lions lassen
Nau.ch: Und was tun Sie, wenn es sportlich gerade nicht läuft?
Simon Bodenmann: «Ich versuche mich, jeden Tag von Neuem aufzurappeln. Man muss versuchen, die schlechten Gefühle zu verdrängen. Wir müssen verhindern, dass negative Energie in die Garderobe gelangt.
Eine Niederlage muss rasch abgehakt werden. Wenn es nicht läuft, ist es umso wichtiger als Team zusammenzustehen.
Als ich meine erste Saison in Bern spielte, lief es uns in der Qualifikation überhaupt nicht. Wir schafften die Playoffs erst im letzten Moment. Wir waren ein gutes Team, starteten danach aber durch und wurden sogar noch Schweizer Meister.»
Nau.ch: Sie wurden ja in Kloten gross. Haben es Ihnen die Fans verziehen, dass Sie jetzt bei den ZSC Lions spielen?
Simon Bodenmann: «Das ist eigentlich kein grosses Thema und ich wurde bisher noch nie damit konfrontiert. Ich spielte ja vorher schon drei Jahre beim SC Bern. Und bei den ZSC Lions haben wir auch einige Ex-Klotener im Team. Im Gegensatz zu früher geschieht es ja selten, dass ein Spieler seine ganze Karriere beim selben Verein spielt.»
«Da läuft es mir kalt den Rücken runter»
Nau.ch: Welche Skills machen Sie zu einem besonderen Spieler?
Simon Bodenmann: «Ich war schon immer ein sehr guter Schlittschuhläufer. Wenn ich schnell und hart laufe, hole ich Vorteile raus – auch weil ich nicht der Grösste und Schwerste bin.»
Nau.ch: Was ist Ihre Leidenschaft neben dem Eishockey?
Simon Bodenmann: «Ich höre und mache sehr gerne Musik. Früher spielte ich Klavier, heute spiele ich viel E-Gitarre. Dabei klimpere ich nach Lust und Laune herum und improvisiere.»
Nau.ch: Was sind die wahren Privilegien eines Eishockey-Profis?
Simon Bodenmann: «Wenn ich an einem Nachmittag unter der Woche einfach die Sonne geniessen kann. Und dann ein paar Stunden später vor 15'000 Fans in ein Stadion einlaufe. Da läuft es mir kalt den Rücken runter.»
Nau.ch: Wie verkaufen Sie sich gegenüber Ihrem Umfeld oder den Medien?
Simon Bodenmann: «Eigentlich gar nicht. Ich will einfach so rüberkommen, wie ich bin. Ich brauche kein spezielles Image.»