HC Davos: So emotional coacht Trainer Holden das Team zum Titel
In seiner ersten Saison als Cheftrainer bringt Josh Holden den Spengler-Cup-Titel zurück nach Davos. Ein Wutausbruch während des Spiels bringt ihm Kritik ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Premiere von Chefcoach Josh Holden gewinnt der HC Davos den Spengler Cup.
- Ein Wutausbruch gegen einen eigenen Spieler bringt dem Kanadier aber auch Kritik ein.
- Der 45-Jährige packte Stürmer Jurco am Kragen und schrie ihm «bleib aktiv» entgegen.
Der Spengler-Cup-Titel ist zurück beim HC Davos. Nach zwölfjähriger Durststrecke gewinnt der Gastgeber das Turnier mit einer souveränen Kampagne. Die Davoser gewinnen alle vier Spiele und setzen sich im Final gegen Dynamo Pardubice 5:3 durch.
Damit legt Josh Holden in seiner Debüt-Saison als Cheftrainer sogleich die perfekte Spengler-Cup-Kampagne hin. Im Interview mit SRF schwärmt er danach: «Die Jungs haben den Effort geleistet. Ich bin super-stolz auf sie.» Während des Spiels hatte der Kanadier zwischenzeitlich aber deutlich weniger entspannt ausgesehen.
Trainer Holden packt Jurco am Kragen
Am Ende des Startdrittels packt er Stürmer Tomas Jurco am Kragen und zieht ihn nach hinten. Wutentbrannt schaut der Trainer dem Slowaken in die Augen, während er ihn anschreit. «Bleib aktiv, bleib aktiv, bleib aktiv», ist die Message des Coaches.
Eine äusserst ungewöhnliche Szene – Hockey-Cheftrainer bleiben während Spielen meist besonnen und lassen direkte Ansprachen teilweise ihre Assistenten regeln. Josh Holden hingegen zeigt sich im Spengler-Cup-Final sehr aktiv.
Gefühlsausbruch sorgt auch für Kritik
Sein Gefühlsausbruch macht in den sozialen Medien die Runde. Auf X (ehemals Twitter) wird der Kanadier dabei mehrfach stark kritisiert. Bei den Fans des HC Davos dürfte Holden nach dem Titel-Gewinn besser dastehen. Lange war der neue Coach (Ex-Spieler von Zug, Lugano und Langnau) im Bündnerland kritisch gesehen worden.
Mit einer erfolgreichen Coaches-Challenge nach dem vermeintlichen 0:1 hatte Holden in der Startphase schon entscheidend ins Spiel eingegriffen. Auch dadurch bringt er den Spengler-Cup-Titel nach zwölf Jahren zurück nach Davos.
In seinem Debüt-Jahr als Cheftrainer kann Holden über die erste Trophäe jubeln. In Zug hatte er als Assistent von Dan Tagnes bereits die National League gewonnen. Den Spengler Cup gewinnt der 45-Jährige zum zweiten Mal: Als Spieler triumphierte er 2012 mit Team Canada.
Nach Sieg mit dem HC Davos elf Jahre später sagt er: «Es ist aufregend. Dieses Turnier ist wie eine kleine Weltmeisterschaft.» Niemand komme nur zum Spass dahin, jeder wolle gewinnen. «Aber wir wollten es am meisten», bilanziert Holden. Er selbst hat das bereits im Startdrittel eindrücklich bewiesen.